Kompakt, kompetent, katholisch
Hamburger Architekten bauen neue Grundschule in Bremerhaven
Hildesheim/Bremerhaven (bph) Das Bistum Hildesheim wird auf dem Gelände der Edith-Stein-Schule in Bremerhaven-Mitte eine neue Grundschule bauen. Schulträger ist die Stiftung Katholische Schule in der Diözese Hildesheim. Als Grundlage dienen die Pläne des Hamburger Architektenbüros „me di um Architekten Roloff, Ruffing + Partner“, die den Architektenwettbewerb gewonnen haben. Der Vermögensverwaltungsrat und das Domkapitel im Bistum Hildesheim haben diesen Plänen jetzt zugestimmt.
Der Architektenwettbewerb für die neue Grundschule wurde im November 2008 ausgeschrieben. Bei der Sitzung des Preisgerichts am 2. März setzten sich Roloff, Ruffing + Partner gegen 14 andere Architekturbüros durch. Ihr Entwurf ist nach Angaben von Norbert Kesseler, Leiter der Abteilung Immobilien im Bistum Hildesheim, „modern, zeitgemäß und pädagogisch ansprechend“. Dennoch soll der Entwurf in den kommenden Monaten noch weiter entwickelt werden. Kesseler rechnet damit, dass die neue Grundschule dann bis zum Sommer 2011 stehen könnte.
Die siegreichen Architekten haben einen kompakten dreigeschossigen Baukörper mit einer rot-bunten Klinkerfassade entworfen. Damit erreichen sie nach eigenen Angaben einen Niedrigenergiestandard. Außerdem benötigt der Neubau dadurch relativ wenig Platz, so dass noch ausreichend Freifläche für den Schulhof bleibt. Da in der Schule ein Ganztagsbetrieb eingerichtet werden soll, haben die Architekten auch ein Bistro eingeplant. Die 3.855 Quadratmeter Bruttogrundfläche mit einem Rauminhalt von 14.668 Kubikmetern bieten darüber hinaus genügend Raum für ein Forum und zwölf Klassenräume, so dass die neue Grundschule dreizügig für rund 300 Schüler, das heißt mit drei Klassen pro Jahrgangsstufe, betrieben werden kann. Die Baukosten liegen bei rund sechs Millionen Euro.
Mit dem Umzug in die neue Grundschule werden die Johannesschule in Bremerhaven-Geestemünde und die Alfred-Delp-Schule in Bremerhaven-Lehe geschlossen. Beide sind stark sanierungsbedürftig. Ein Gutachten beziffert den Sanierungsstau auf rund 6,6 Mio. Euro. Vor diesem Hintergrund wäre es nicht wirtschaftlich, die Johannesschule und Alfred-Delp-Schule zu sanieren. Die Schulgrundstücke gehören den jeweiligen katholischen Pfarrgemeinden. Das Bistum will mit den Eigentümern über die weitere Nutzung oder gegebenenfalls den Abriss der alten Schulgebäude beraten. Die St.-Ansgar-Grundschule ist von dieser Entscheidung nicht betroffen.
Der Neubau einer Grundschule hat nach den Worten von PD Dr. Jörg-Dieter Wächter, Vorsitzender der Stiftung Katholische Schule, große Vorteile: Für die Edith-Stein-Schule ergeben sich Synergieeffekte bei der Zusammenarbeit zwischen den Schulstufen. Außerdem soll für die neue Schule ein tragfähiges pädagogisches Konzept erarbeitet werden, das die Arbeit in der neuen Grundschule in besonderer Weise qualifiziert. „Das geschieht gemeinsam mit den Pädagogen vor Ort und soll auch die bisherige Zusammenarbeit mit den Pfarrgemeinden weiterführen“, so Wächter. Nicht zuletzt angesichts sich verändernder Schülerzahlen habe man eine zukunftsfähige Lösung gesucht. „Wir bieten den Eltern eine neue Schule in einem baulich ausgezeichneten Zustand mit einem herausragenden pädagogischen Konzept“, verspricht Wächter. „Dadurch sichern wir langfristig den katholischen Schulstandort Bremerhaven.“
Die Katholische Schule Bremerhaven ist eine Schule in freier Trägerschaft mit insgesamt 1012 Schülerinnen und Schülern. Zur Katholischen Schule Bremerhaven gehören die drei Grundschulen St.-Ansgar-Schule in Leherheide mit 196 Schülern und zehn Lehrkräften, die Johannesschule in Geestemünde (200 Schüler, neun Lehrkräfte) und die Alfred-Delp-Schule in Lehe (156 Schüler, neun Lehrkräfte). Die Edith-Stein-Schule in Bremerhaven-Mitte (460 Schüler, 36 Lehrkräfte) bedient die Sekundarstufe I und ein Gymnasium bis Klasse 12.