Kirchen durch die Kamera entdecken

Aschermittwoch der Künstler 2009 zeigt Fotografien von Prof. Manfred Zimmermann

Hildesheim (bph) Die Gestaltungskraft der Architekten hat im 20. Jahrhundert wunderschöne Kirchenräume geschaffen. Doch die Kunst des Fotografen, diese Räume einzufangen, steht dem Können der Architekten nicht nach. Großformatige Fotos des Hannoveraner Fotografen Prof. Manfred Zimmermann stehen im Zentrum des diesjährigen „Aschermittwoch der Künstler“. Die Bilder sind unter dem Titel “L’Art Sacré – Liturgische Räume“ vom 3. Februar bis 22. März im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim zu sehen. Den Literarischen Abend am Aschermittwoch, 25. Februar, gestaltet Petra Morsbach um 20 Uhr in der Dombibliothek.

Als „Predigt durch Kunst und Architektur“ empfanden viele Architekten im 20. Jahrhundert die Gotteshäuser, die nach ihren Plänen entstanden. Gerade die Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg waren eine Zeit des architektonischen Aufbruchs, in der weltbekannte Architekten wie Le Corbusier oder Maurice Novarina wegweisende Kirchen entwarfen. Prof. Manfred Zimmermann hat diese Kirchen besucht und fotografiert, darunter die Chapelle-de-Notre-Dame-du-haut in Ronchamp und das Dominikanerkloster Sainte-Marie-de-la-tourette in L’Arbresle. Zimmermann hat sich nicht darauf beschränkt, die Architektur ins Bild zu setzen sondern zeigt auch Teile der Innenausstattung. Berühmte Künstler wie Fernand Léger, Henri Matisse, Georges Braque und Marc Chagall haben damals für kirchliche Bauherren gearbeitet. Die Ausstellung wurde konzipiert von Prof. Gerd Winner, Prof. Dr. Johannes Zahlten und Prof. Manfred Zimmermann. Diese drei Herren sowie Prof. Dr. Michael Brandt, Direktor des Dom-Museums und Pfarrer Ulrich Schmalstieg als Künstlerseelsorger haben sich bereit erklärt, an fünf Sonntagen Besucher durch die Ausstellung zu führen. Auf der Homepage des Bistums Hildesheim (www.bistum-hildesheim.de) ist ab Mittwoch, 28. Januar, ein Filmclip über die Hängung der Fotographien zu sehen.

Petra Morsbach, die am Aschermittwoch den Literarischen Abend gestaltet, wurde 1956 in Zürich geboren, studierte in München und Leningrad Theaterwissenschaften und promovierte 1983. Die folgenden zehn Jahre arbeitete sie für das Theater, vor allem die Opernbühne, als Regieassistentin, dann als Dramaturgin und schließlich als freie Regisseurin in Freiburg im Breisgau, in Ulm und Bonn. Seit 1993 ist sie freie Autorin und veröffentlicht vor allem Romane und Erzählungen, unter anderem 2004 den Roman „Gottesdiener“. Die Welt der Musik scheint 1998 im „Opernroman“ und im aktuellen Roman „Der Cembalospieler“ von 2008 auf. In der Sprache ebenso kraftvoll wie einfühlsam erzählt sie scharf beobachtete Lebensgeschichten. Literaturstipendien führten Petra Morsbach weit über Deutschland hinaus nach Italien, in die Türkei und die USA. Unter den Auszeichnungen ihrer Arbeit sind unter anderem der Johann-Friedrich-von Cotta-Literaturpreis und der Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung zu nennen.

Information:
Aschermittwoch der Künstler 2009: „L’Art Sacré – Liturgische Räume“,
Roemer- und Pelizaeus-Museum, Am Steine 1-2, 31134 Hildesheim,
3. Februar bis 22. März 2009, Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr,
Führungen am 8. und 22. Februar sowie 8., 15. und 22. März, jeweils 16 Uhr;
Literaturabend mit Petra Morsbach: Aschermittwoch, 25. Februar 2009, 20 Uhr,
Dombibliothek, Domhof 30, 31134 Hildesheim

Filmclip zum Aschermittwoch der Künstler 2009