Kirchehoch2 - Blick zurück nach vorn
Das Büro der Projektstelle Kirchehoch2 in Hannover-Linden wurde im Oktober 2019 geschlossen. Generalvikariatsrat Dr. Christian Hennecke, Leiter der Hauptabteilung Pastoral im Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim, nimmt zu Gründen und Perspektiven Stellung:
„Seit November 2018 zeichnet sich das Ende des bisherigen Projektes Kirchehoch2 ab. Mit dem Sommer 2019 wurde dies auch strukturell klar. Die Projektbeauftragung von Pastorin Prof. Dr. min. Sandra Bils wurde vom Haus Kirchlicher Dienste der Landeskirche Hannovers nicht verlängert und seit dem 1. Oktober 2019 ist Pastorin Sandra Bils nicht mehr für die ökumenische Projektstelle Kirchehoch2 tätig. Mitte Oktober ist das Büro in Hannover Linden, dass ohne diese ökumenische Besetzung keinen Sinn mehr machte, auch aufgelöst worden.
Damit endet eine Phase der ökumenischen Bewegung Kirchehoch2. Und eine neue beginnt, von der wir noch nicht wissen, welche Verheißungen und Entwicklungen sich ergeben.
Die Geschichte von Kirchehoch2 hat vor über 15 Jahren begonnen – mit einer gemeinsamen Entdeckung: Wir – katholische wie evangelische Engagierte für die zukünftigen kirchlichen Entwicklungen – teilen dieselben Fragen, teilen dieselben Anliegen. Wir erfuhren uns auf der Suche nach den neuen Wegen verbunden in einer gemeinsamen Verwurzelung im Glauben, in der Schrift, in der Christusgegenwart. Das führte uns auf einem gemeinsamen Weg, der immer mehr Dynamik bekam: gemeinsame Reisen führten zu gemeinsamen Entdeckungen eines Zukunftsweges, vor allem im Kontext der anglikanischen Erneuerung. Immer mehr wurde Hannover/Hildesheim zu einem Ort und einer Plattform für innovative Erfahrungen – und das führte zur wagemutigen Idee des ökumenischen Kongresses Kirchehoch2 im Jahr 2013.
Der Kongress, die überwältigende Erfahrung seiner Resonanz und die großartige Aufbruchsdynamik, die sich aus ihm ergab, führte uns in eine neue Phase des Miteinanders: Es entstand eine ökumenische Bewegung, deren Mittelpunkt das Büro in Hannover-Linden war – ein „dritter Ort“, der immer mehr zur Plattform eines wachsenden Netzwerkes von Kircheninnovation und Gemeindegründung wurde: Ein Ort des „Wanderns und Wunderns“. Weiterhin war der Kern dieser Bewegung ein ökumenisches Team aus der Landeskirche und dem Bistum, das ergänzt wurde von Brüdern und Schwestern aus den freien Kirchen.
Immer mehr spürten wir aber in den letzten Jahren, dass ein nächster Schritt vor uns liegt – aber es brauchte Zeit, und viele spannende und auch zuweilen spannungsvoller Gespräche, sich dessen gemeinsam zu vergewissern. Mit dem unvermittelten und schmerzlichen Ende der bisherigen Konstellation ist aber dieses Anliegen im Bistum keineswegs schwächer geworden. Es liegt in der Luft und wartet auf Verwirklichung.
Viele ökumenische Kontakte mit der Landeskirche Hannovers, viele ökumenische Kontakte im weiterem ökumenischen Feld bis hin zu einer europäischen Vernetzung und vor allem die Erfahrungen der vergangenen Jahre führen uns dazu, die Idee von Kirchehoch2 und die „Ökumene der Sendung“ in einem nächsten Schritt zugleich breiter und tiefer zu entfalten.
Im Bistum Hildesheim wird weiterhin ein Team mit Christian Hennecke, Maria Herrmann, Matthias Kaune, Johannes Ebbersmeyer und anderen für eine innovative und ökumenisch ausgerichtete Kirchenentwicklung im Sinne von Kirchehoch2 stehen. In diesem Rahmen werden in den kommenden Jahren – in Kooperation mit Landeskirchen und anderen Partnern – die Ansätze weitergeführt und intensiviert. Neue Formate werden hinzukommen. Entscheidend ist für uns, dass wir das „heilige Experiment“, das 2013 begonnen hat, mit vielen Gesichtern weitergehen – als eine ökumenische Bewegung.
Wir freuen uns auf diese neue Phase, die sicherlich neue Netzwerke und Perspektiven ermöglicht und die viele Menschen im Bistum und Landeskirchen ergreifen wird, aber auch in bundesweiten und europäischen Netzwerken weiter ein wichtiger Akteur sein will und kann.“