Kirche fragt bei Gläubigen um Rat

Bistum möchte Antworten einholen auf den Fragebogen des Vatikans zum Thema Ehe und Familie

Auch wenn sich der offizielle Fragebogen zum Thema Ehe und Familie aus dem Vatikan nicht an alle Katholiken richtet, so sind die Gläubigen dennoch nach ihrer Meinung und ihren Erfahrungen gefragt. Bischof Norbert Trelle lädt zur Beantwortung des Fragebogens ein.

Im Oktober 2014 soll in Rom eine Sonderbischofssynode mit dem Titel „Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Rahmen der Evangelisierung“ stattfinden. Papst Franziskus habe sich bei der Vorbereitung dieser Synode eine möglichst breite Beteiligung der Basis gewünscht, so der Bischof in seinem Schreiben an die Katholiken im Bistum. Vom Vatikan wurde dazu ein Vorbereitungsdokument, verbunden mit einem Fragebogen, an alle Bischofskonferenzen versandt. Die 39 Fragen richten sich zuerst an die Bischöfe. Diese sind aber ihrerseits gehalten, möglichst breit Antworten bis auf die Ebene der Dekanate und Pfarrgemeinden einzuholen. „Ich freue mich über diese Initiative, denn sie unterstreicht das Prinzip des Dialogs, das für uns als Kirche leitend ist“, so Trelle.

Die Rückmeldungen werden in der Hauptabteilung Pastoral gesichtet und an die Deutsche Bischofskonferenz weitergereicht. Von dort werden die gesammelten Meinungen aus ganz Deutschland an die Verantwortlichen für die Vorbereitung der Synode im Vatikan zugestellt und fließen in die Beratungen im kommenden Jahr ein.

Die Rückmeldungen aus dem Bistum müssen jedoch bereits bis zum 6. Dezember vorliegen. Für Antworten bleibt also wenig Zeit. Doch auch wer nicht rechtzeitig antwortet, macht sich die Mühe nicht vergebens: „Wir werden sie auch für das Bistum auswerten und in unsere Arbeit im Bereich Ehe und Familie einfließen lassen“, sagt der zuständige Leiter des Fachbereichs Missionarische Seelsorge, Regens Dr. Christian Hennecke.

In dem Fragebogen geht es unter anderem um Einschätzung von Fragen der Sexualmoral durch die Gläubigen. Auch sollen Fragen rund um gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften, Alleinerziehende oder interreligiöse Ehen in den Blick genommen werden. Der Generalsekretär der Bischofssynode, Erzbischof Lorenzo Baldisseri, hat bei der Vorstellung des Dokumentes betont, dass es nicht um persönliche Bewertungen durch die Bischöfe gehe: „Wir wollen wissen, was die Menschen denken und wie sie leben.“

Nicht jeder müsse den kompletten Fragebogen ausfüllen, darauf weist Hennecke hin. Wichtiger sei es, dass sich möglichst viele beteiligen – auch wenn es nur zu einzelnen Fragen erfolgt.


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