Katholisch bleiben durch die Zeit

Dass die Bischofsstadt Hildesheim Kunstwerke von Weltrang enthält, ist bekannt. Doch selbst der oft beschriebenen Bernwardtür hat Dr. Bernhard Gallistl noch neue Aspekte abgewonnen. „Kultgeschichtliche Bemerkungen zu Inschrift und ursprünglicher Platzierung der Bernwardtür“, so ist sein Beitrag überschrieben. Der Kunst haben sich auch die Autoren Dr. Michael Peter und Dr. Bernhard Bruns verschrieben. Sie beschäftigen sich mit dem so genannten Kreuz Heinrichs des Löwen beziehungsweise der Ausmalung der Kirche St. Cäcilia in Harsum, für die offenbar Künstler wie Martin Schongauer Pate standen.

Das Bistum Hildesheim hat immer wieder Kriegserfahrungen machen müssen. Der Hildesheimer Benediktinerabt Johann Jacke vertraute seine Erlebnisse im Dreißigjährigen Krieg einem Tagebuch an, das von Dr. Christian Plath ausgewertet wurde. In der jüngeren Vergangenheit haben die Nationalsozialisten versucht, die Kirche zurück zu drängen. Wie es dem Geistlichen Antonius Holling gelungen ist, dennoch katholische Gemeinden in Wolfsburg, der „Stadt des KdF-Wagens“ aufzubauen – dies ist spannend in einem Beitrag von Dr. Thomas Flammer nachzulesen. Gegen Widerstände anderer Art mussten sich die Katholiken in Braunschweig durchsetzen. Ihnen setzte die Reformation zu. Ihren „Weg durch wechselvolle Zeiten“ von der Reformation bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs hat Bistumsarchivar Dr. Thomas Scharf-Wrede aufgezeichnet.

Weitere Themen sind unter anderem das Schulleben am Gymnasium Josephinum in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Außerdem werden die Lebensgeschichte des Malers Friedrich Eltermann und von Pfarrer Johannes Wosnitza beleuchtet.

Information:
„Jahrbuch für Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim“
Vom Verein für Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim e.V.
75./76. Jahrgang 2007/2008
Schnell + Steiner, Regensburg
ISBN 978-3-7954-2207-3
34,90 Euro