Jungen Menschen Perspektive geben
Soldaten und Polizisten feierten mit Bischof Norbert Trelle den 28. Soldatengottesdienst
Hildesheim (bph) Der Frieden, aber auch der Unfrieden in der Welt gehen häufig von jungen Menschen aus. Sie seien weniger bereit, sich mit dem Gegebenen abzufinden und kämpfen eher für ihre Überzeugungen, sagte Bischof Norbert Trelle am Donnerstagmorgen, 2. Februar, beim traditionellen Friedensgottesdienst in der Hildesheimer Basilika St. Godehard. Rund 500 Angehörige von Militär und Polizei samt Zivilisten waren dazu aus ganz Niedersachsen nach Hildesheim gekommen.
Der diesjährige Friedensgottesdienst stand unter dem Motto „Die jungen Menschen zu Gerechtigkeit und Frieden erziehen“, was sich auf die Friedensbotschaft des Papstes vom Januar dieses Jahres bezieht. Bischof Norbert Trelle erinnerte in seiner Predigt daran, dass die Revolution in den arabischen Ländern vor allem von jungen Menschen getragen war, die unzufrieden sind und wenig Perspektive für ihr Leben sehen. „Junge Menschen haben sich oft noch stärker ihren Sinn für Ungerechtigkeiten erhalten und sind bereit, etwas dagegen zu tun“, sagte Bischof Norbert Trelle in seiner Predigt. Sie seien persönlich auch stärker von der Ausgestaltung der Zukunft betroffen als ältere Menschen, die sich oft schon mit den Gegebenheiten arrangiert hätten.
Umso mehr kommt es nach Trelles Worten darauf an, junge Menschen auf der ganzen Welt zum Frieden zu erziehen, denn auch radikale Überzeugungen finden vor allem unter der Jugend der Welt ihre Anhänger. Dieser Frieden muss nach Überzeugung des Bischofs immer wieder neu erarbeitet werden.
Im Friedensgottesdienst, der vom Bundespolizei-Orchester Hannover musikalisch untermalt wurde, dankte der Hildesheimer Bischof zudem allen Angehörigen von Militär und Polizei für den geleiteten Dienst und ihren Einsatz für den Frieden.
Nach dem Gottesdienst vertiefte der Bischof seine Überlegungen bei einem Podiumsgespräch im Bischöflichen Generalvikariat mit Oberst Hauke Hauschildt, Leiter des Zentrums für Nachwuchsgewinnung (ZNwG) Nord in Hannover sowie Abteilungsdirektor Alfred Soetbeer von der Polizeiakademie Nienburg. Es moderierte Pfarrer Bernd Wübbeke, Landesdekan für Polizei und Zoll. Wübbeke erinnerte daran, dass sich die Angehörigen von Militär und Polizei um ihre eigene moralische Integrität bemühen müssten. Dazu werden die Mitarbeiter der Streitkräfte und Polizei nicht nur sorgsam ausgewählt, sondern auch in ethischen Fragen unterwiesen und sind ständig Kontrollmechanismen unterworfen.
Der Friedensgottesdienst in Hildesheim wurde in diesem Jahr zum 28-mal gefeiert. Er steht in Bezug zum jährlichen Weltfriedenstag der katholischen Kirche am 1. Januar. Zu diesem Friedensgottesdienst hatte der Kommissarische Leitende Militärdekan des Katholischen Militärdekanates Erfurt, Stephan van Dongen, der auch für Niedersachsen zuständig ist, eingeladen.