Jugend schart sich um Bischof und Kreuz
Bistum Hildesheim feierte ersten Diözesanjugendtag seit Jahrzehnten
Hildesheim (bph) Den ersten Diözesanjugendtag seit Jahrzehnten hat am Samstag das Bistum Hildesheim gefeiert. Im Mittelpunkt des Festes auf dem Marktplatz der Stadt und dem Domhof stand das Weltjugendtagskreuz, das zur Zeit im Bistum Hildesheim unterwegs ist.
Aus dem ganzen Bistum waren nach groben Schätzungen etwa 900 Jugendliche und Helfer am Abend auf den Domhof zu der Hauptfeier gekommen. Begonnen hatte der Diözesanjugendtag jedoch bereits am frühen Nachmittag. Um 14.30 Uhr trafen sich Jugendliche in den vier Hildesheimer Kirchen "Guter Hirt", "Liebfrauen" (Marienburger Höhe), "St. Martinus" (Hildesheim-Himmelsthür) und "St. Altfried" (Ochtersum) um sich thematisch mit den Themen Armut, Bildung, Globalisierung und Jugend auseinander zu setzen. In einem Sternmarsch wanderten sie dann zum Hildesheimer Marktplatz, wo um 16.30 Uhr das Weltjugendtagskreuz auf einer Bühne aufgerichtet wurde.
Der Hildesheimer Oberbürgermeister Dr. Ulrich Kumme begrüßte die Jugendlichen auf dem Marktplatz und beglückwünschte sie zum Weltjugendtagskreuz. "Nutzt diesen Tag, um Freundschaften zu knüpfen", rief er den jungen Menschen zu, "denn Frieden beginnt im Kleinen, wächst und trägt Früchte".
An das Doppelkreuz der Dresdner Frauenkirche fühlte sich Bischof Dr. Josef Homeyer erinnert angesichts des Weltjugendtagskreuzes. Beide stünden für eine Geschichte des Leidens und für das "katastrophische 20. Jahrhundert", so Homeyer. "Lasst Euch Eure Erinnerung nicht abkaufen", bat der Bischof die zahlreichen jungen Gäste auf dem Marktplatz. Das Weltjugendtagskreuz steht, so Homeyer weiter, für eine bessere Welt, für einen erneuerten Sozialstaat, für die Hoffnung auf ein friedlicheres Afrika und vieles andere. "Haltet das Kreuz hoch, so wie es Euch hält" forderte er seine Zuhörer auf.
In einer beeindruckenden Prozession quer durch die Innenstadt trugen Jugendliche das Weltjugendtagskreuz dann zum Domhof, wo gegen 18 Uhr das Abendprogramm begann. In verschiedenen Zelten wurden die Gäste von unterschiedlichen Gruppen aus dem ganzen Bistum verköstigt, außerdem gab es ein Programm auf der Bühne. Höhepunkt des Abends war jedoch der Gottesdienst um 22.30 Uhr, in dessen Mittelpunkt das Weltjugendtagskreuz stand. Er begann auf offener Bühne im Freien und wurde nach einer Prozession im Dom fortgesetzt.
In seiner Predigt wandte sich Homeyer gegen eine Globalisierung, "in der die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden" und gegen eine Gesellschaft, die von Zukunft redet, aber keine Kinder mehr haben will. "Wir nehmen nicht hin, dass immer mehr Rechnungen ausgestellt werden mit der Überschrift ‚von der nächsten Generation zu bezahlen’", so Homeyer wörtlich.
Der Abend endete mit einer Überraschung, zumindest für den Bischof: Eine Gruppe um Diözesanjugendseelsorger Martin Tenge hatte eine Bild- und Tonshow vorbereitet, die auf eine riesige Leinwand im Freien projiziert wurde. Sie zeigte Fotos von Bischof Dr. Josef Homeyer aus den letzten zwei Jahrzehnten, die sich thematisch mit dessen Schwerpunkten "Europa" und "Friedensgrund" beschäftigten. Bischof Dr. Josef Homeyer wird am 1. August 2004 75 Jahre alt. Das Bistum feiert diesen Geburtstag mit einem großen Fest am 21. August.