Josephinum verabschiedet Schulleiter in den Ruhestand
Leiter der Hauptabteilung Bildung würdigt das Wirken von Benno Haunhorst
Nach 14 Jahren als Schulleiter ist Benno Haunhorst heute Vormittag von der Schulgemeinschaft des Josephinums in den Ruhestand verabschiedet worden. Vor der Verabschiedung im Foyer der Schule hatten Schülerschaft, Kollegium, geladene Gäste und Wegbegleiter Haunhorsts im Hildesheimer Dom einen Gottesdienst mit Generalvikar Martin Wilk gefeiert.
Mit einer Ansprache würdigte Dr. Jörg-Dieter Wächter, Leiter der Hauptabteilung Bildung im Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim, das Wirken des langjährigen Schulleiters. Benno Haunhorst habe stets die Überzeugung vertreten, dass Bildung der Freiheit des Menschen, seiner Entfaltung und seiner Selbstbestimmung diene – und nicht in der Zurichtung junger Menschen auf fremdbestimmte Ziele.
Der Schulleiter habe stets deutlich gemacht, dass das Gespräch, das Miteinander im Mittelpunkt einer Schule stünden, nicht Verordnungen, Regeln, Gepflogenheiten, betonte Wächter: „Für die Schülerinnen und Schüler hatte Herr Haunhorst immer ein offenes Ohr, ein freundliches Wort, einen wohlwollenden Blick.“
Der Pädagoge habe das Josephinum mit vielen Ideen, Aktionen und Projekten profiliert, sagte Wächter. Exemplarisch nannte er die Verlegung von Stolpersteinen für die Josephiner, die Opfer des faschistischen Terrors wurden, die Partnerschaft zum indischen Josephinum in Kilachery oder die Rom-Reise der gesamten Schule im Jahr 2015 anlässlich der Feierlichkeiten zum 1.200-jährigen Bestehen des Bistums Hildesheim.
Selbstverständlich, so Wächter, seien Schulen immer sehr große soziale Gebilde, angewiesen auf viele Akteure: „die Lehrerinnen und Lehrer, die Schülerinnen und Schüler, die Eltern, die Sekretärinnen, Hausmeister, Schulassistenten und Reinigungskräfte, die Ehemaligen und viele Kreise mehr, bis hinein in Stadt und Landkreis“. Dennoch komme dem Schulleiter eine wichtige Aufgabe zu.
„Es scheint mir wie mit dem Dirigenten des Sinfonieorchesters zu sein. Dynamik, Rhythmus, Ausdruck – das ganze Zusammenspiel braucht eine gestaltende und ordnende Person, sonst klingt es wie die Kakophonie beim Stimmen der Instrumente“, erklärte der Leiter der Hauptabteilung Bildung.
An Benno Haunhorst gewandt, schloss Wächter mit den Worten: „Für diesen gestaltenden Dienst im Bischöflichen Gymnasium Josephinum sage ich Ihnen von Herzen danke. Für Ihre Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute und Gottes Segen.“
Auch weitere Redner dankten dem scheidenden Schulleiter und hoben dessen Verdienste hervor, darunter Vertreter des Kultusministeriums, der Landesschulbehörde, des Studienseminars Hildesheims und der katholischen Gymnasien sowie des Josephiner-Vereins und der Elternschaft. Der Hildesheimer Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer, ein ehemaliger Josephiner, sagte, Haunhorst habe die Schule gut in die Zukunft gebracht. Er wünsche ihm nun „alles Gute für den Unruhestand“.
Die Schülerinnen und Schüler des Josephinums präsentierten ein Video mit vielen Stimmen aus der Schülerschaft, in denen junge Gymnasiastinnen und Gymnasiasten kurz schilderten, was sie an ihrem bisherigen Schulleiter schätzen, ehe dieser zum Schluss selbst ans Mikrofon trat.
Haunhorst sagte, er habe vielen jungen Menschen begegnen können, die ihn mit neuen Fragen bereichert hätten. Dafür sei er dankbar. An seine Vorredner gewandt, meinte er augenzwinkernd: „Herzlichen Dank für Ihre anerkennenden Worte – Sie haben Recht.“ Dann durfte er sich über stehende Ovationen freuen.