Jetzt geht’s los!
Bischof Norbert Trelle gibt der Ökumene gute Siegchancen
Hildesheim/Hannover (bph) Mit Konkurrenzdenken kann man nach Ansicht des Hildesheimer Bischofs Norbert Trelle in der Ökumene nur verlieren. Die Konfessionen müssten sich vielmehr gegenseitig in ihren Ausdrucksformen bereichern, sagte Trelle am Donnerstagnachmittag beim 21. Ökumenischen Studientag im Ökumenischen Kirchencentrum Hannover-Mühlenberg.
Nach Trelles Eindruck ist in den letzten 40 Jahren vieles an Schwierigkeiten zwischen der katholischen und evangelischen Kirche ausgeräumt worden. Auch in der Frage des gemeinsamen Feierns sei man sich näher gekommen. Das ist für den Hildesheimer Bischof „Anlass zu tiefer Dankbarkeit“.
Jetzt muss es darum gehen, die ökumenischen Errungenschaften zu sichern. Wie bei einem Pass im Fußball müsse der Ball aufgenommen und sicher ins Tor gebracht werden, bemühte der bekennende Fußballfan Trelle einen Vergleich aus dem Sport. Und so wie die Fußballanhänger im Stadion oft mit ihren Fahnen winken und skandieren „Jetzt geht’s los!“ – so brauche auch die Ökumene Menschen, die anfeuern und das Spiel der Ökumene mittragen.
Dabei setzt Norbert Trelle auch auf die Jugend. Man dürfe Jugendlichen nicht unterstellen, ihnen sei alles gleich-gültig und die Ökumene daher egal. Gerade beim Weltjugendtag in Köln habe er immer wieder junge Menschen erlebt, die ihren Glauben als Katholiken ganz bewusst erleben, berichtete der ehemalige Kölner Weihbischof in Hannover. Wenn den jungen Menschen erlaubt werde, sich in der Kirche zu artikulieren, dann könne nicht nur die Kirche als Ganzes von der Jugend lernen, sondern auch die Ökumene verjüngt und verlebendigt werden, zeigte sich Trelle überzeugt.
Der 21. Ökumenische Studientag des Bistums Hildesheim stand unter dem Motto „Damit die Welt glaubt! – Ökumene aus dem Blickwinkel der Generationen“. Eine Rekordzahl von mehreren hundert Teilnehmern hatte den Weg zum Ökumenischen Kirchencentrum Hannover-Mühlenberg gefunden. Offizielle Rednerin von evangelischer Seite war Landesjugendpastorin Cornelia Dassler.