Jesuitenstaat: „Das Heilige Experiment“
Theaterstück über südamerikanische Kolonialgeschichte tourt durch das Bistum Hildesheim
In einer szenischen Lesung mit Musik beleuchtet „Das Heilige Experiment“ die Geschichte des Jesuitenstaates in Paraguay. Ab dem 6. Februar ist das Stück unterwegs im Bistum Hildesheim.
„Heiliges Experiment“ nannten die Jesuiten ihren Indio-Staat im Urwald von Paraguay. Menschlichkeit, Glaubensverkündigung und wirtschaftliche Unabhängigkeit jenseits des spanischen Kolonialverständnisses ließen die Jesuitenreduktionen florieren. Doch der Erfolg dieses fast autarken Jesuitenstaates sowie der von der spanischen Krone verbriefte Schutz vor Ausbeutung und Übergriffen durch die Kolonialtruppen riefen Neider auf den Plan. Nach einer über 150-jährigen Erfolgsgeschichte wurden die Jesuiten auf Wunsch des spanischen Königs abberufen und die Niederlassungen der Reduktionen zerstört. Viele Indios – in der Mehrheit getaufte Christen – wurden getötet oder in die Sklaverei verschleppt.
Der österreichische Dramatiker Fritz Hochwälder (1911-1986) hat nach intensivem Quellenstudium über dieses Kapitel der Kolonial- und Missionsgeschichte eine szenische Lesung im Rahmen einer Gerichtsverhandlung geschrieben. Passend zum Motto des Hildesheimer Bistumsjubiläums „Ein Heiliges Experiment“ wird sie nun von Johannes Arnold und Michael Pilbauer in einer Kooperation vom „Theater 11. August“ und dem Bistum aufgeführt.
Aufführungen
6. Februar 2015, 20 Uhr, Theaterhaus Hildesheim, Langer Garten 23c, Hildesheim
7. Februar 2015, 20 Uhr, KHG Göttingen, Kurze Straße 13, Göttingen
8. Februar 2015, 17 Uhr, Dekanat Alfeld, Marienstraße 1, Alfeld
10. Februar 2015, 20 Uhr, Aula Rotes Feld, Wilschenbrucher Weg 84, Lüneburg
13. Februar 2015, 19 Uhr, Emmaus Dekanatsjugendzentrum, Kardinal-Kopp-Str. 31, Duderstadt
Karten: 10 Euro/ermäßigt 5 Euro, Reservierungen: jubilaeum(ät)bistum-hildesheim.de, Informationen: Projektbüro Bistum Hildesheim, Telefon 0 51 21/30 72 26