Investieren für die Jugend
Haus Wohldenberg soll einen neuen Bettentrakt bekommen
Hildesheim/Wohldenberg (bph) Mit einem Neubau soll „Haus Wohldenberg“, die Jugendbildungsstätte des Bistums Hildesheim bei Holle, zukunftsfähig werden. Das kündigte Diözesanjugendseelsorger Martin Tenge am Samstagabend beim Festakt zum 60. Geburtstag der Jugendbildungsstätte an.
„Wenn wir jetzt nicht investieren, dann muss ich Haus Wohldenberg in einigen Jahren schließen!“ Mit diesen drastischen Worten machte Pfarrer Tenge den zahlreichen Gästen der Geburtstagsfeier den Ernst der Lage deutlich. Tatsächlich sind zwei Schlaftrakte von Haus Wohldenberg, das so genannte Hubertushaus I und II, mit ihren 55 Betten in 28 Zimmern sanierungsbedürftig. Eine Wirtschaftsprüfung im Jahre 2003 bescheinigte den beiden Häusern, die 1954 und 1961 gebaut wurden, große Mängel. So fehlen zum Beispiel Zimmer für Gruppenleiter und Duschen und Toiletten sind nur über den Flur erreichbar. Im vergangenen Jahr schließlich kam eine Baufachprüfung zu einem niederschmetternden Ergebnis: Hubertushaus I und II benötigen eine Totalsanierung, die so teuer wäre wie ein Neubau.
Schon 2005 haben daher Martin Tenge und die zuständigen Architekten im Bischöflichen Generalvikariat einen Neubau des Bettentraktes vorgeschlagen. Es gab sogar schon einen Architektenwettbewerb. Der siegreiche Entwurf sieht ein neues Bettenhaus vor, das weitgehend auf den Fundamenten der beiden Hubertushäuser stehen soll, aber bautechnisch und in der Ausstattung auf dem neusten Stand ist. „Damit würden wir nicht etwas völlig Neues gestalten, sondern an der bisherigen Tradition anknüpfen“ freut sich Tenge.
In den kommenden Wochen müssen nun die entscheidenden Bistumsgremien und Bischof Norbert Trelle dem Neubau zustimmen. Einen großen Teil der Gesamtkosten von rund zwei Millionen Euro werden Zuschüsse des Bonifatiuswerk der Katholiken und des Bistums abdecken. Außerdem wird das Bistum voraussichtlich einen Kredit geben, der zurückgezahlt werden muss. Doch es verbleiben in jedem Falle 200.000 Euro, die durch Spenden aufgebracht werden sollen. „Sie müssen mir Rückenwind geben“, bat Tenge inständig seine Gäste. In einigen Monaten soll eine Spendenkampagne starten. Die alten Hubertushäuser könnten dann im Sommer 2007 abgerissen und der Neubau bis Sommer 2008 erstellt werden.
Das Haus Wohldenberg ist die zentrale Jugendbildungsstätte der Diözese Hildesheim und des Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum. Schwerpunkte der Arbeit auf dem Wohldenberg sind die Aus- und Weiterbildung von Gruppenleitern sowie die Förderung und Qualifizierung ehrenamtlicher Mitarbeiter. Darüber hinaus steht das Haus mit seinen insgesamt 120 Betten in 50 Zimmern auch für Schulfreizeiten, Kongresse und Tagungen zur Verfügung.
Die Geschichte des Hauses Wohldenberg ist eng verbunden mit der Burg Wohldenberg und geht bis zum Jahre 1172 zurück. Nach zahlreichen Besitzerwechseln kaufte 1920 der Caritasverband das Haus, 1926 ging es in die Hände des Ursulinenordens über. Schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg fanden auf dem Wohldenberg die ersten Jugendtreffen statt. Bischof Dr. Joseph Godehard Machens weihte „Haus Wohldenberg“ am 21. Juli 1946 offiziell als Jugendbildungsstätte des Bistums Hildesheim ein.
Informationen im Internet:
www.hauswohldenberg.de