„In der Mitte steht Gott“

„In der Mitte steht Gott, in der Mitte deines Lebens geht Gott“, sagte der Bischof in seiner Predigt. „Er geht mit dir, so wie mit dem Volk Israel.“ Das gelte unabhängig von der Konfession und Religion. Im Anschluss an den Gottesdienst ging der Fronleichnamszug durch die Hildesheimer Innenstadt und endete wieder am Domhof.

Fronleichnam ist ein katholisches Fest, das jedes Jahr am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert wird. Der Begriff "Fronleichnam" stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet übersetzt "Leib des Herrn".

Das Fest wurde erstmals im 13. Jahrhundert in der Stadt Lüttich in Belgien gefeiert und breitete sich dann schnell in der gesamten katholischen Kirche aus. Es geht auf eine Vision der heiligen Juliana, einer Augustinerchorfrau, im Jahre 1209 zurück. 1264 wurde Fronleichnam von Papst Urban IV. zum Fest der Gesamtkirche erhoben. Es wurde zum offiziellen Feiertag in vielen Ländern, insbesondere in katholisch geprägten Regionen.

Fronleichnam ist eng mit dem Glauben an die Realpräsenz Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie verbunden. Während der Messe am Fronleichnamstag wird eine Hostie, die den Leib Christi symbolisiert, in einer feierlichen Prozession durch die Straßen getragen. Dies geschieht, um den Glauben an die Gegenwart Christi im Brot hervorzuheben und die Verehrung des Sakraments öffentlich zu bekunden.

Die Prozession am Fronleichnamstag wird von einer festlichen Liturgie begleitet. Die Gläubigen nehmen an der Prozession teil und begleiten das Allerheiligste, das in einer Monstranz aufbewahrt wird. Dabei werden Gebete gesprochen, Lieder gesungen und Blumen gestreut. Oft werden während der Prozession auch Altäre aufgestellt, an denen Station gemacht wird, um das Allerheiligste zu verehren.