Im Geist der Ursulinen
Eva-Marie Schleich als Leiterin der Marienschule eingeführt
Hildesheim (bph) Die ersten 100 Tage hat sie überstanden – am Dienstagmorgen wurde Eva-Marie Schleich auch offiziell in ihr Amt als Leiterin der Hildesheimer Marienschule eingeführt. Schleich löste damit Dieter Engelke ab, der im Dezember 2007 in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Es muss wohl eine Lehrerliebe auf den ersten Blick gewesen sein – und sie wurde prompt erwidert. „Als ich im Mai zum ersten Mal durch die Marienschule geführt wurde, habe ich mich gleich zu Hause gefühlt,“ bekannte Eva-Marie Schleich beim Festakt in der Aula der Marienschule. „Das hat meine Entscheidung für diese Schule beschleunigt.“ Als sie nach ihrer Zusage dann erkrankte, habe ihr das – noch unbekannte – Lehrerkollegium einen netten Genesungsbrief geschrieben, freute sich die neue Schulleiterin. Spätestens da habe sie gewusst, dass sie richtig entschieden habe.
Auch sonst war beim Festakt, dem ein Gottesdienst im Dom voraus ging, viel Wohlwollen auf allen Seiten spürbar: bei der neuen Schulleiterin, dem Schulträger, aber auch Eltern, Lehrern und Schülern. Immerhin hat man sich schon fast aneinander gewöhnt: Eva-Marie Schleich übernahm ihre neue Stelle bereits zum 1. August.
Auf die Schulleiterin warten große Herausforderungen. PD Dr. Jörg-Dieter Wächter erinnerte als Leiter der Hauptabteilung Bildung im Bischöflichen Generalvikariat an die demographische Entwicklung, die in den nächsten Jahren voll auf die katholischen Schulen durchschlagen werde. Auch deshalb dürfe eine Schule ihre Schüler nicht auf deren Leistungsfähigkeit reduzieren sondern müsse ihnen Raum geben, sich auf vielen Gebieten entwickeln zu können. Als Führungskraft muss sie dabei sowohl kooperieren als auch delegieren, sagte Karl Gottschalk, Leitender Regierungsschuldirektor, in seiner Ansprache. Das sei nicht leicht, aber für diese Aufgabe habe sie die Unterstützung der Schulbehörde. Ähnliches versprach auch Kurt Machens als Oberbürgermeister der Stadt Hildesheim. „Die Marienschule liegt nicht nur im Herzen der Stadt sondern auch der Stadt sehr am Herzen,“ versicherte er der neuen Schulleiterin.
Bewegend die Ansprache von Schwester Ingeborg Wirtz, Oberin des Konvents der Ursulinen in Duderstadt. Da die Marienschule bis vor wenigen Jahren von den Ursulinen geleitet wurde, möge die Schulleiterin ihren Schülerinnen und Schülern im Geiste der Heiligen Ursula „eine Vision ins Herz legen“, bat die Ordensfrau. Umrahmt wurde die Einführung von Musik- und Tanzeinlagen der Schüler, die das breite musikalische Leistungsspektrum der Schule zeigten.
Eva-Marie Schleich wurde 1956 in Neuwied am Rhein geboren und hat 1975 am Bischöflichen Gymnasium in Koblenz ihr Abitur bestanden. In Trier und Innsbruck studierte sie Klassische Philologie, Katholische Theologie und Geschichte. Nach dem Ersten Staatsexamen 1981 in Latein und Katholischer Religionslehre absolvierte Schleich ihr Referendariat an der Albert-Einstein-Oberschule in Berlin. Nach dem Zweiten Staatsexamen unterrichtete sie dann an der katholischen Liebfrauenschule in Oldenburg, bevor sie 2003 die Schulleitung des bischöflichen Willi-Graf-Gymnasiums in Saarbrücken übernahm.