Hildesheimer Domkapitular Werner Holst im Alter von 89 Jahren verstorben
Der emeritierte Domkapitular Werner Holst ist am gestrigen Dienstag, 28. Februar 2023, nach längerer Krankheit verstorben. Er lebte zuletzt in einem Altenpflegeheim in Duderstadt und wurde 89 Jahre alt. Mehr als zwei Jahrzehnte war er Personaldezernent für die pastoralen Mitarbeitenden im Bistum Hildesheim.
Werner Holst wurde 1933 in Hannover geboren. Nach dem Krieg zog es den jungen Mann mit dem Fahrrad durch Europa. In der Begegnung mit den Menschen wuchs sein Wunsch, Priester zu werden. Holst lebte mehrere Monate auf einer schwedischen Insel bei seinem Großvater. Dabei lernte er, fließend Schwedisch zu sprechen.
Nach dem Abitur studierte Werner Holst in Paderborn und München Theologie und wurde am 17. Dezember 1960 in Hildesheim zum Priester geweiht. Nach zwei Kaplansjahren in Peine wechselte er als Präfekt an das Bischöfliche Knabenkonvikt Georgianum in Duderstadt und wurde danach Kaplan in Neustadt am Rübenberge, wo er auch Dekanatsjugendseelsorger war.
Seine pädagogischen Fähigkeiten brachten ihn 1967 als Rektor an das damalige Internat Albertinum nach Hildesheim. Es folgten ab 1973 zwölf Jahre als Pfarrer und Dechant in der Gemeinde St. Bernward in Hannover.
1984 holte Bischof Dr. Josef Homeyer den erfahrenen Pfarrer ins Generalvikariat, wo Holst die Leitung der neu formierten Hauptabteilung Pastoral/Seelsorge übernahm und ein Jahr später zum Domkapitular ernannt wurde.
Fast 22 Jahre organisierte Domkapitular Holst den Einsatz der Priester, Diakone und pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bistum. Gleichzeitig war er über viele Jahre zuständig für den Ständigen Diakonat. Nach dieser Zeit übernahm er 2006 im Alter von 73 Jahren noch einmal eine neue Aufgabe und ging als Pfarrer nach Diekholzen.
Dort gestaltete er die Zusammenführung der Gemeinden von Egenstedt und Röderhof bei Hildesheim, die er bereits seit 1985 verwaltet hatte, mit den Gemeinden von Söhre und Diekholzen zu einer neuen Pfarrei. Anschließend lebte er von 2014 bis Anfang 2023 in Fuhrbach, St. Pankratius, und übernahm bis 2018 in der Pfarrgemeinde St. Sebastian, Rhumspringe, Subsidiarsaufgaben.
Domkapitular Holst war sehr naturverbunden. Mit einer wachen ökologischen Einstellung sorgte er sich viele Jahre um den Forst von Röderhof. Er liebte lange Spaziergänge in der Natur und war ein großer Kenner heimischer Vogelarten.
Weihbischof und Domdechant Heinz-Günter Bongartz würdigt seine seelsorgliche Nähe zu den Menschen: „Werner Holst war ein im Glauben tief verwurzelter Mensch und ein unermüdlicher Seelsorger, der bis ins hohe Alter hinein pastoral gewirkt hat. Seine Angehörigen und Freunde sowie viele Weggefährten in unserer Diözese werden sehr um ihn trauern und ihn vermissen. Ihnen allen möchte ich meine Anteilnahme aussprechen.“
Das Requiem für Werner Holst feiert Weihbischof und Domdechant Heinz-Günter Bongartz am Mittwoch, 8. März 2023, um 10 Uhr in der Basilika St. Cyriakus, Duderstadt. Anschließend wird Holst auf dem Friedhof in Duderstadt beigesetzt.