Hildesheimer Pfeifen für Wallfahrtskirche
Die Stockmann-Orgel in der St. Antoniuskirche wurde an das Erzbistum Köln verkauft
Hildesheim/Köln (bph) Die Stockmann-Orgel in der Hildesheimer St. Antoniuskirche, die bislang Ausbildungsorgel für nebenamtliche Organisten und Übungsorgel der Hildesheimer Dommusiker war, wurde an das Erzbistum Köln verkauft. Sie soll vermutlich im Herbst in der Wallfahrtskirche „Maria, Königin des Friedens“ in Velbert-Neviges eine neue Heimat finden. Dafür bekommen die Dommusiker in der Hildesheimer Magdalenenkirche eine neue Orgel zu Ausbildungs- und Übungszwecken.
Die Stockmann-Orgel in der Antoniuskirche wurde im Jahre 1976 von der Orgelbaufirma Stockmann in Werl gebaut. Sie ersetzte damals eine Vorgängerorgel, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Die Stockmann-Orgel verfügt über zwei Manuale mit 25 Registern und wurde im Jahre 2001 überholt. Der Verkaufspreis liegt bei 50.000 Euro.
Das Erzbistum Köln als Käufer hat noch nicht entschieden, wann die Orgel abgebaut werden soll. Nach Auskunft des Hildesheimer Domkantors Stefan Mahr wird das aber bis spätestens Oktober geschehen. In jedem Fall verabschiedet sich das Bistum Hildesheim vermutlich im September mit einem großen Konzert von seiner Stockmann-Orgel.
Spätestens ab Februar 2010 können die Domorganisten ihre Schüler dann auf einer neuen Orgel in der Magdalenenkirche unterrichten. In den Werkstätten des renommierten Orgelbauers Seifert in Kevelaer, der auch die neuen Orgeln im Dom zu Speyer baut, entsteht zur Zeit eine Orgel mit drei Manualen und 29 Registern. Mit ihren etwa 2.300 Pfeifen soll das neue Instrument nach Mahrs Auskunft eine „symphonische Orgel“ werden, die als Ausbildungsorgel für Werke aus dem Mittelalter bis zur Neuzeit geeignet ist und auch konzerttauglich sein wird. Die Kosten von etwa 430.000 Euro teilen sich die Klosterkammer Hannover als Eigentümerin der Magdalenenkirche und das Bistum Hildesheim.
Die alte Orgel in der Magdalenenkirche wäre als Ausbildungsorgel nicht geeignet gewesen, da sie die Anforderungen nicht erfüllt. Außerdem hätte ihre Instandsetzung fast so viel gekostet wie ein Neubau. Daher wurde sie bereits für 10.000 Euro an das Wuppertaler Unternehmen Ladach verkauft und soll bis zum Spätsommer abgebaut werden. Der Aufbau der neuen Magdalenenorgel wird ab Oktober vermutlich vier Monate bis Januar in Anspruch nehmen. In dieser Zeit unterrichten die Organisten den Nachwuchs auf der Domorgel.