Hildesheimer Ökumene blüht
Evangelischer Landesbischof Ralf Meister und Bischof Norbert Trelle feiern gemeinsamen Gottesdienst beim Tag der Niedersachsen
Der ökumenische Open-Air-Gottesdienst am Sonntagvormittag auf dem Tag der Niedersachsen in Hildesheim stand ganz im Zeichen der Rose. Die gemeinsame Feier mit den Bischöfen Norbert Trelle und Ralf Meister machte deutlich: Die Hildesheimer Ökumene blüht und die Hildesheimer Kirchen leben.
„Seit 1200 Jahren stehen wir an der Seite der Menschen in der Stadt und im Bistum Hildesheim“, sagte Trelle in seiner Predigt. Dass das so ist, verdanke sich letztlich einem Zufall: Die Gründungslegende beschreibe eine „Geschichte der Vergesslichkeit“, ein Reliquiengefäß wurde durch Kaiser Ludwig den Frommen an der Stelle des heutigen Rosenstocks zurückgelassen. An dieser Stelle entstand dann auch der Dom. „Wir bleiben an dem Ort, an den Gott uns stellt“, so die Deutung des Hildesheimer Bischofs. Auch in der dunkelsten Stunde der Stadt gab es ein Zeichen des „Beharrens und Bleibens“: das erneute Erblühen des Rosenstocks nach dem großen Bombenangriff und der Zerstörung von Stadt und Dom am 22. März 1945.
„Wir selbst sind der Garten Gottes, sein Geist sucht bei uns Wohnung“, griff der Landesbischof das Thema des Gottesdienstes „Blühen wie eine Rose“ auf. Überhaupt sei Gartenarbeit ein schönes Bild für religiöses Leben, so Meister, die Natur gäbe mit ihrem Ablauf den Rhythmus von ständiger Pflege vor, damit alles zur Blüte komme. So sei es auch in der Religion: „Wer mit Gott anfängt, wird niemals mit ihm fertig.“