Hildesheimer Glanz am Rhein

Die Schatzkammer des Kölner Doms zeigt Werke aus dem Hildesheimer Dom-Museum

Hildesheim/Köln (bph) „Himmlischer Glanz. Schätze aus dem Hildesheimer Dom zu Gast in Köln“. Unter diesem Titel zeigt die Schatzkammer des Kölner Doms ab Donnerstag, 15. Dezember, wertvolle Exponate aus dem Hildesheimer Dom-Museum, das während der Sanierungsarbeiten der Bischofskirche geschlossen ist.

Der Hildesheimer Domschatz ist einzigartig. In Deutschland gibt es nur wenige Kirchen, die eine so große Fülle hochrangiger Schatzstücke über die Zeiten bewahren konnten. So blieb der Hildesheimer Schatz im Gegensatz zum Kölner Domschatz von schweren Verlusten während der Säkularisation verschont. Zwischen dem späten 16. und der Mitte des 18. Jahrhunderts war Hildesheim dem Erzbistum Köln eng verbunden, da die Kölner Kurfürsten aus dem Haus der bayrischen Wittelsbacher zumeist gleichzeitig Bischöfe von Hildesheim waren.

16 wertvolle Exponate aus dem Hildesheimer Domschatz sind nun in Köln zu sehen. Sie entstanden zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert. Die meisten Objekte stammen aus dem Domschatz, einige aber ursprünglich aus dem Besitz anderer Hildesheimer Kirchen, so aus der ehemaligen Benediktinerabtei St. Michael. Das bemerkenswerteste Objekt ist sicher das Reliquiar der Dompatrone, das der Bischofskirche vor 1409 vom Domkellner Lippold von Steinberg gestiftet wurde. Die ungewöhnliche turmartige Form des Reliquiars, das Reliquien aller Dompatrone enthält, ist eine freie Nachbildung des spätromanischen Vierungsturmes des Hildesheimer Domes. In der runden Bergkristallkapsel auf der Turmhaube enthält das Reliquiar eine Kreuzreliquie.

Besondere Erwähnung verdient auch das Büstenreliquiar mit einer Schädelreliquie des heiligen Papstes Silvester aus der Hildesheimer Pfarrkirche Zum Heiligen Kreuz. Es wurde um die Mitte des 13. Jahrhunderts für St. Michael in Hildesheim geschaffen und besitzt über die Reliquie einen direkten Bezug zu Köln. So zählte auch im Kölner Dom ein Kopfreliquiar des Heiligen Papstes Silvester zu den bedeutendsten Reliquien der Kathedrale, bis es in der französischen Revolution zerstört wurde. Daneben zeigt die Ausstellung drei Armreliquiare, wie sie sich in der Kölner Domschatzkammer leider nicht erhalten haben: das Kopfreliquiar des berühmten Hildesheimer Bischofs Bernward, vier weitere Reliquiare sowie bischöfliche Insignien und liturgische Gefäße.

Eröffnet wird die Ausstellung am kommenden Donnerstag, 15. Dezember, um 18 Uhr mit einem Festakt im Kölner Domchor. Neben dem Kölner Dompropst Dr. Norbert Feldhoff sprechen auch der Hildesheim Bischof Norbert Trelle und der Direktor des Dom-Museums Prof. Dr. Michael Brandt.

Information:
Himmlischer Glanz. Schätze aus dem Hildesheimer Dom zu Gast in Köln,
Ausstellung vom 15. Dezember 2011 bis 13. Januar 2013,
Schatzkammer des Kölner Domes, Domkloster 4, 50667 Köln,
Öffnungszeiten: täglich 10 bis 18 Uhr,
Eintrittspreise: 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro,
Internet: www.domschatzkammer-koeln.de