Hildesheimer Dom-Rosinierung
Großer Andrang beim Verkauf des „Domstollen“ in der Fußgängerzone
Hildesheim (bph) Wann wird man am Tresen schon mal von einem Bischof und einem Staatsminister bedient? Alle Hände voll zu tun hatten Norbert Trelle und Eckart von Klaeden am Samstag in der Hildesheimer Fußgängerzone beim Verkauf des Hildesheimer „Domstollens“ aus „Godi’s Backstube“ in Hildesheim-Ochtersum. Die Käufer rissen ihnen die 2.000 süßen Stücke förmlich aus den Händen. Der Erlös fließt in die Domsanierung.
Die Kirche ist ein Mysterium, noch mehr aber Höwelings Domstollen. „Geheime Zutaten“ steht lapidar auf seiner Einkaufsliste, die aber auch sonst ziemlich beeindruckend ist: Etwa 1,07 Millionen Rosinen, 250 Kilogramm Mehl, 150 Kilogramm Butter und 24 Kilogramm Gewürze vermengten sich in den Öfen von „Godi’s Backstube“ zu einem wohlschmeckenden Ensemble, das die Gaumen der Hildesheimer erfreuen und sie an die Domsanierung erinnern soll. Denn Bäckermeister Höweling will den Verkaufserlös dem Dombauverein spenden.
Dafür haben er und seine Mitarbeiter sich in den vergangenen Wochen mächtig ins Zeug gelegt und zumindest der Bäckermeister auch seinen Sparstrumpf angegriffen. Sechs Wochen liefen die Öfen heiß. Die Zutaten dürften den Bäckermeister wohl an die 5.000 Euro kosten, hat er errechnet. Doch das war ihm die Sache wert, kann er doch nun behaupten, den weltgrößten Christstollen aus einer Hand gebacken zu haben, wenn auch nicht am Stück, denn das hätte beim besten Willen in keinen Ofen gepasst. „Der Stollen in Dresden ist zwar größer, aber dort sind auch rund 75 Bäckereien beteiligt“, verdeutlicht Höweling seine beeindruckende Leistung. Die 2.000 Hildesheimer Domstollen wurden schließlich zu einem Großstollen von einer Tonne Gewicht aufgeschichtet.
Von einem „grandiosen Einsatz“ Höwelings sprach denn auch Bischof Norbert Trelle beim Verkauf des ersten Stollens. Er wünsche sich, dass dieses Engagement ansteckend sei und bedankte sich im Namen des ganzen Bistums beim emsigen Backteam. Dann galt es, die 2.000 Pfundstücke vom Lastwagen zu heben und bei den Kunden gegen Geld zu tauschen. Neben dem Staatsminister halfen ihm auch der emeritierte Weihbischof und Domdechant Hans-Georg Koitz und Dr. Konrad Deufel als Vorsitzender des Dombauvereins dabei, die tonnenschwere Fracht unter das Volk zu bringen. Sieben Euro verlangt Godehard Höweling für einen Domstollen zu 500 Gramm. Geheime Zutaten und eine gute Idee haben schließlich ihren Preis.