Hermann Bode ist verstorben
Ehemaliger Dommusikdirektor prägte Kirchenmusik im Bistum
Am Montag, 19. Januar 2015, ist Hermann Bode, der frühere Dommusikdirektor Hildesheims, zwei Monate vor der Vollendung seines 80. Lebensjahres, verstorben. Die Diözese verliert in ihm einen profilierten Streiter in der Kirchenmusik.
Hermann Bode begann seine musikalische Tätigkeit an der Hildesheimer Kathedrale im Jahr 1961. Der damals 26-jährige hatte in Hannover Kirchenmusik studiert und wurde nach seinem Examen vom Domkapitel seiner Heimatstadt als Chorleiter und Organist eingestellt. Aufgrund der umfangreichen chorleiterischen Aufgaben stellte das Domkapitel ihm bald einen Organisten zur Seite. Hermann Bode formte die Dommusik. Es entstanden verschiedene Chorgruppen: zunächst neben dem Domchor ein Kinderchor, der sich recht bald in eine Mädchenkantorei und die Gruppe der Domsingknaben aufteilte, im Jahr 1982 dann die Choralschola „Schola Gregoriana“, mit der er neben dem Choralgesang auch den deutschen Liturgiegesang, z.B. im Stundengebet, pflegte. Die musikalische Gestaltung der reichhaltigen Domliturgie war ihm stets ein Herzensanliegen. Darüber hinaus gelang es ihm – nach anfänglichen Schwierigkeiten – auch das konzertante Leben im Dom zu etablieren. Heute kann man es sich nicht mehr vorstellen, dass die ersten geistlichen Konzerte des Domchores nicht im Dom, sondern in einer Nachbarkirche durchgeführt werden mussten.
Im Bischöflichen Generalvikariat war Hermann Bode von 1975 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 als Kirchenmusikreferent tätig. Bereits drei Jahre zuvor wurde er vom Bischof in die Diözesankommission Liturgie, Unterkommission Kirchenmusik, berufen. Er begründete die „Werkwoche für Liturgie und Kirchenmusik“, zu der sich seit 1976 – bis heute – einmal im Jahr interessierte Menschen treffen, um sich in den Grundlagen, aber auch in speziellen Gebieten der Kirchenmusik fortbilden zu lassen. Unzählige junge Menschen hat er hier, aber auch in vielen diözesanen Kursen auf ihre kirchenmusikalische Tätigkeit vorbereitet. In den 1970er Jahren, als es noch keine weiteren hauptberuflichen Kirchenmusiker in der Diözese gab, fuhr er auch in die entlegenen Regionen des Bistums, so z.B. bis nach Bremerhaven, um dort – vor Ort – die jungen Menschen auszubilden. Der C-Kurs-Unterricht fand dann 14-tägig samstags über den Zeitraum von zwei Jahren statt.
Hatte er bereits gemeinsam mit weiteren Mitstreitern (Wiechens, Förster, Kaufhold) den musikalischen Teil des Diözesangesangbuches CANTA BONA (1967/1968) erarbeitet – dazu gehörte u.a. das sehr aufwändig gestaltete Orgelbegleitbuch (1971) – so unterzog er sich auch mit der Erarbeitung der Begleitsätze zum Eigenteil des GOTTESLOB (1975) im Jahr 1987 einer großen und anspruchsvollen Aufgabe.
Die Hildesheimer Dommusik und der Fachbereich Liturgie des Bischöflichen Generalvikariates danken Hermann Bode für seine unermüdliche Arbeit im Dienste der Musica Sacra und sprechen seiner Familie, die ihn in allen seinen Aufgaben stets unterstützte, die aufrichtige Anteilnahme aus.
Das Begräbnis erfolgt am Mittwoch, den 28. Januar 2015 um 13.30 Uhr auf dem Domfriedhof (Alfelder Straße 57, Hildesheim). Das Auferstehungsamt für den Verstorbenen findet am gleichen Tage um 18.30 Uhr im Hohen Dom zu Hildesheim statt.