Hennecke wirbt in Pfarreien für lokale Kirchenentwicklung
Pastoralchef des Bistums hat bisher mit mehr als 2000 Gläubigen gesprochen
Für die lokale Kirchenentwicklung ist Rat Dr. Christian Hennecke kaum ein Weg zu weit. Seit einem Jahr reisen der Leiter der Hauptabteilung Pastoral im Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim und Referentin Christiane Müßig im Bistum umher und sprechen mit den Gläubigen darüber, wie das kirchliche Leben vor Ort in der Zukunft gestaltet werden kann. Bisher haben sie 62 der 119 Pfarrgemeinden besucht und sind dabei mit mehr als 2000 Menschen ins Gespräch gekommen.
„Für uns sind Besuche und direkte Kontakte die beste Form, voneinander zu hören und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die Stimmung in den Gemeinden und Pfarreien wirklich ist“, sagt Hennecke.
Dabei hat sich gezeigt, dass der Wissensstand über das Konzept der lokalen Kirchenentwicklung in den Pfarreien noch sehr unterschiedlich ist. Es gibt Orte, an denen die pastorale Leitidee des Bistums Hildesheim gut bekannt ist und bereits seit Längerem praktisch umgesetzt wird. Ebenso gibt es Pfarrgemeinden, in denen der Erhalt bestehender kirchlicher Strukturen im Vordergrund steht und in denen dem Konzept mit Skepsis begegnet wird.
„Viele sorgen sich, weil es weniger Priester gibt und sich bisher da gewesene Gemeindeformen auflösen. Sie spüren, dass sich etwas verändert, aber sie wissen nicht, was kommt. Das sorgt für Unsicherheit“, so Hennecke.
Auf der anderen Seite nehme er aber auch viel Neugier und Interesse wahr für die Ideen der lokalen Kirchenentwicklung, betont der Hildesheimer Pastoralchef. „Besonders groß ist die Zustimmung für das Konzept dort, wo Gläubige Verantwortung übernehmen und sich kreativ und mit viel Engagement für das kirchliche und gesellschaftliche Leben vor Ort einbringen.“
Eins wird deutlich: Auch die Rollen der Hauptberuflichen verändern sich mit der Lokalen Kirchenentwicklung. Viel hängt davon ab, ob und wie die Priester und Hauptberuflichen neue Formen des Kircheseins unterstützen, ob sie sich selber eher als „Macher“ oder als „Begleiter“ und „Geburtshelferinnen“ sehen.
Auch das dahinterliegende Kirchenbild ist sehr verschieden: Ist Kirche dort, wo ein Kirchengebäude steht und kirchliches Personal beschäftigt ist, oder ist sie dort, wo Gläubige zusammenkommen, in der Bibel lesen und sich um ihre Mitmenschen sorgen?
Das Konzept der lokalen Kirchenentwicklung setzt auf Katholiken, die sich in ihren Gemeinden vor Ort engagieren, weil sie sich als getaufte und gefirmte Christen dazu berufen fühlen. Wie kirchliches Leben von ihnen konkret gestaltet wird, hängt von den lokalen Gegebenheiten ab, die etwa in einem Stadtteil andere sind als in einem Dorf.
Zu lokaler Kirchenentwicklung gehören der Einsatz für das Gemeinwesen vor Ort, ebenso neue Formen des Gottesdienstes und der Spiritualität. Priester, Diakone und hauptamtliche pastorale Mitarbeiter unterstützen das Konzept in den Gemeinden. Sie begleiten und fördern vorhandenes und entstehendes Engagement.
Die Besuche gehen noch bis April kommenden Jahres weiter. Wer sich über die nächsten Termine informieren möchte oder einige der Erfahrungen an den Orten nachlesen möchte, kann dies in den Reiseberichten zur lokalen Kirchenentwicklung lesen.