Helfen im Großstadtdschungel
Erzbischof Luiz Soares Vieira aus Manaus ist zu Gast im Bistum Hildesheim
Hildesheim (bph) Als Erzbischof von Manaus hat Luiz Soares Vieira einen extrem schwierigen Job. Die Urwaldmetropole am Amazonas gehört zu den am schnellsten wachsenden Großstädten der Welt. Am 13. Dezember ist der Erzbischof in Hildesheim zu Gast und am 14. Dezember in Göttingen, um über seine Arbeit zu berichten. Vieira kommt auf Einladung des katholischen Hilfswerks „Adveniat“ ins Bistum.
Wie in einem Brennglas vereinen sich in Manaus die sozialen und ökologischen Probleme moderner Megacitys: Ausgrenzung und Ghettobildung, Umweltverschmutzung und Kriminalität, Armut und städtebauliches Chaos. Kaum jemand kennt die vielfältigen Probleme unkontrollierter Ballungsräume so gut wie Erzbischof Vieira, der auch stellvertretender Vorsitzender der Brasilianischen Bischofskonferenz (CNBB) ist. Als Experte wird er am Samstag, 13. Dezember im Rahmen der diesjährigen Adveniat-Aktion nach Hildesheim-Itzum kommen. Um 14 Uhr beginnt im Pfarrheim von St. Georg, Itzumer Hauptstraße 30, das diözesane Treffen der Brasilienpartnerschaften unter dem Titel „Parceria – Partnerschaft Hildesheim – Brasilien“. Dort hält der Erzbischof ein Referat zum Thema „Herausforderung Großstadt“. Außerdem nimmt der Erzbischof um 18 Uhr an der Vorabendmesse in St. Georg teil und hat sich auch zum anschließenden „Begegnungsabend mit brasilianischen Akzenten“ im Gemeindehaus angesagt.
Am folgenden Sonntag, 14. Dezember, predigt der Erzbischof um 9.30 Uhr beim Familiengottesdienst in der Göttinger Gemeinde St. Heinrich und Kunigunde.
Erzbischof Luiz Soares Vieira wurde am 2. Mai 1937 im Brasilianischen Bundesstaat São Paulo geboren.1954 trat er dem Priesterseminar bei, zwei Jahre später setzte er sein Studium in Rom fort. Mit 22 Jahren wurde er zum Priester geweiht. 16 Jahre lang arbeitete er im Bundesstaat Paraná, dann ernannte ihn der Papst zum Bischof von Macapá im amazonischen Bundesstaat Amapá. 1991 wurde Vieira Erzbischof von Manaus.
Das katholische Hilfswerk Adveniat unterstützt Erzbischof Vieiras Arbeit ebenso wie andere Projekte in Lateinamerika. Die diesjährige Spendenaktion zur Adventszeit wurde bundesweit am 30. November eröffnet. Höhepunkt der Aktion ist die traditionelle Weihnachtskollekte, die an Heiligabend sowie am ersten Weihnachtstag in allen katholischen Kirchengemeinden Deutschlands durchgeführt wird.
Seit fast 50 Jahren unterstützt Adveniat kirchliche Initiativen zugunsten der Armen und Benachteiligten in Lateinamerika und der Karibik. Mit 3.400 Projekten im Jahr in einem Gesamtvolumen von 45 Millionen Euro ist Adveniat die europaweit größte Hilfsaktion für Lateinamerika. Wichtigstes Kriterium für eine Projektförderung ist die Armutsorientierung. Nach Angaben des Hilfswerks fließen lediglich 6,26 Prozent der Einnahmen in Werbung und Verwaltung. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (dzi) honoriert dies mit seinem Spendensiegel.