Hannoveranerin geht für Bonifatiuswerk nach Schweden
Friederike Brückner nimmt teil am Freiwilligendienst „Praktikum im Norden“
Friederike Brückner (18) aus Hannover ist die erste Teilnehmerin aus dem Bistum Hildesheim beim Freiwilligendienst des Bonifatiuswerkes „Praktikum im Norden“. Für etwa acht Monate wird sie in Schweden leben und arbeiten. Junge Menschen sollen so die Situation der Katholiken und Katholikinnen in Nord-Europa, Lettland und Estland kennen lernen.
„Ich bin durch meine Heimatgemeinde mit der katholischen Kirche aufgewachsen. Für mich ist das ein Stück Heimat und wenn ich ins Ausland gehe, ist es schön, so ein Stück Heimat dabei zu haben. Gleichzeitig freue ich mich, neue Erfahrungen zu sammeln und meinen eigenen Horizont zu erweitern“, sagt Friederike Brückner. Mit dem Programm des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken wird die Abiturientin die kommenden Monate im St. Birgittenkloster in Vadstena verbringen. An das Kloster ist ein Gästehaus mit 20 Betten angegliedert, in dem Gäste aus aller Welt übernachten. Zu ihren Aufgaben gehören die Betreuung der Gäste und die Unterstützung der Schwestern bei ihrer täglichen Arbeit.
Anders als in Deutschland bildet in Schweden die katholische Kirche eine kleine Minderheit. Offiziell sind etwa 1,2 Prozent der Bevölkerung katholisch. Das kirchliche Leben und der Glaubensalltag unterscheiden sich daher grundlegend, denn katholische Einrichtungen oder Kirchen gibt es nur sehr wenige. Die Gläubigen, die dort leben, müssen oft weite Distanzen hinter sich bringen, um einen Gottesdienst oder eine katholische Schule besuchen zu können.
Neben Friederike Brückner nehmen noch 16 weitere junge Menschen aus ganz Deutschland die Möglichkeit wahr, Erfahrungen in Pfarrgemeinden und kirchlichen Einrichtungen in Schweden, Norwegen, Dänemark, Island und Lettland zu sammeln.
„Es ist schön zu sehen, dass sich wieder so viele junge Menschen auf den Weg machen, aus dem gewohnten Alltag aufbrechen und das Bonifatiuswerk mit ihrer Arbeit unterstützen. Dabei geht es nicht um Leistung, sondern diese Zeit im Ausland kann vielmehr als Schule für das Leben verstanden werden, in der Sie interessante Begegnungen sowie eine internationale und lebendige Kirche erleben werden. Dies ist mit Sicherheit keine Einbahnstraße. Für Ihren Einsatz sind wir Ihnen dankbar und wünschen Ihnen Gottes Segen“, so der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen.
Das Bonifatiuswerk unterstützt in der Minderheit lebende Katholiken auf vielfältige Weise und fördert auch das Praktikum von Friederike Brückner finanziell. Durch das Projekt ermöglicht das Bonifatiuswerk jährlich bis zu 20 jungen Menschen einen Praktikumsaufenthalt in Nordeuropa oder dem Baltikum. Dadurch erhalten sie direkte und unmittelbare Einblicke in das kirchliche Leben in der Diaspora.
Das „Bonifatius Praktikanten-Programm“, auch bekannt als „Praktikum im Norden“, ist ein Kooperationsprogramm zwischen dem Bonifatiuswerk, dem Newman Institut in Uppsala in Schweden, einer Hochschule für Theologie, Philosophie und Kulturwissenschaften, und den zusammenwirkenden Bistümern und Institutionen. Finanzielle Unterstützung erhält es vom Erzbistum Paderborn.