Gymnasium ehrt Musterschüler
Joseph-Winter-Haus am Domhof wurde in Kardinal-Bertram-Haus umbenannt
Hildesheim (bph) Hildesheim hat seit Montag ein „Kardinal-Bertram-Haus“. Mit einem kleinen Festakt benannte Weihbischof Hans-Georg Koitz das ehemalige „Joseph-Winter-Haus“ nach einem der bekanntesten Hildesheimer Bischöfe.
Als „Joseph-Winter-Haus“ kannte man jahrzehntelang die katholische Familienbildungsstätte des Bistums am Hildesheimer Domhof. Im Zuge von Umstrukturierungen wurde die Familienbildungsstätte in ihrer jetzigen Form jedoch aufgegeben und das Gebäude dem Bischöflichen Gymnasium Josephinum zur Nutzung überlassen.
Grund und Anlass genug, den Namen des Gebäudes zu wechseln und damit einen der besten und bekanntesten Schüler des Josephinums zu ehren. Adolf Bertram wurde 1859 in Hildesheim geboren, hat dieses traditionsreiche Gymnasium besucht und mit einem der besten Abschlusszeugnisse überhaupt verlassen. Nach Studium, Priesterweihe und Promotion war Bertram von 1884 bis 1914 im Bistum Hildesheim tätig: als Domkapitular, Generalvikar und schließlich von 1906 bis 1914 als Bischof. 1914 wurde Adolf Bertram auf den Bischofsstuhl in Breslau berufen und starb im Juli 1945. Papst Benedikt XV. ernannte ihn 1916 zum Kardinal.
Diese Namensgebung ist in den Augen von Direktor Benno Haunhorst eine Verpflichtung für die Schule, sich mit Leben und Werk ihres großen Schülers auseinander zu setzen. „Wir wollen aber keine Heiligenverehrung sondern ein Denk-Mal im besten Wortsinne“, stellt Haunhorst klar. Deshalb wird die Namensgebung begleitet von einer Vortragsreihe, die das Wirken Kardinal Bertrams beleuchtet.
Mit seinem „Joseph-Winter-Haus“ ehrte das Bistum bis zum Montag einen bedeutenden Priester des Bistums. Joseph Winter (1905 bis 1966) war Jugendseelsorger in Hannover, Pfarrer in Salzgitter-Thiede und an St. Magdalenen in Hildesheim. Er wirkte auch als Dechant im Dekanat Goslar und leitete die Erwachsenenbildung im Bistum. Sein besonderes Anliegen war der Aufbau einer attraktiven katholischen Bildungsarbeit. Deshalb erhielt die katholische Familienbildungsstätte in Hildesheim einst seinen Namen.