Guter Freund und Europäer
Bischof Dr. Josef Homeyer erhielt als erster Deutscher den Sava-Orden der Serbisch-Orthodoxen Kirche
Hildesheim (bph) Als erstem Deutschen wurde dem Hildesheimer Bischof Dr. Josef Homeyer heute Mittag im Hildesheimer Bischofshaus der Orden des Heiligen Sava verliehen. Dies ist der höchste Orden der Serbisch-Orthodoxen Kirche.
Homeyer habe die Serbisch-Orthodoxe Kirche in schwerer Zeit unterstützt, sagte Bischof HH Konstantin, zuständiger Serbisch-Orthodoxer Ortsbischof für Mitteleuropa, bei der Verleihung. Bischof Konstantin erinnerte unter anderem an die Besuche Homeyers in Serbien zur Zeit des Krieges und seine Vermittlungsgespräche. "Der damalige Besuch hat eine große Spur hinterlassen", sagte HH Konstantin anerkennend. Außerdem habe sich der Hildesheimer Bischof in seinem Bistum sehr für die Serbisch-Orthodoxe Kirche und einen Ausgleich mit den Kroaten eingesetzt. Mit der Ordensverleihung soll nach Konstantins Worten auch anerkannt werden, dass Homeyer in seiner Eigenschaft als Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der EU (ComECE) und Mitglied im Präsidium des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) schon sehr früh gesagt hat, die Serbisch-Orthodoxe Kirche gehöre zu Europa, "als viele noch dagegen waren", so Konstantin.
Homeyer bedankte sich für diese hohe Auszeichnung mit dem Lob, die Serbisch-Orthodoxe Kirche sei "nahe am Volk und nahe am Menschen", so habe er sie kennen gelernt. Gerne erinnere er sich an die Besuche bei den serbisch-orthodoxen Würdenträgern. So wie der Mensch zwei Lungenflügel zum Atmen brauche, brauche Europa sowohl den Westen als auch den Osten. "Wir müssen versuchen, eine Kirche in Europa zu sein", so Homeyer. In seinen Augen ist diese Auszeichnung auch ein Symbol der Bereitschaft der Serbisch-Orthodoxen Kirche, mehr Verantwortung in Europa zu übernehmen.
Der Orden des Heiligen Sava war ursprünglich zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg eine staatliche Auszeichnung. 1986 wurde dieser Orden als kirchliche Auszeichnung wieder eingeführt. Er wird auf Vorschlag des jeweiligen Ortsbischofs an Persönlichkeiten aus Politik und Kirche verliehen, die sich um die Serbisch-Orthodoxe Kirche verdient gemacht haben. Träger des Ordens waren unter anderem der verstorbene Franz Kardinal König von Wien und der Altoberbürgermeister von Belgrad Nebojsa Colic. Der Orden wird in drei Klassen verliehen. Bischof Homeyer ist der erste deutsche Ordensträger.
Bischof Konstantin wurde begleitet von Erzpriester Milan Pejic, Bischofsvikar aus Hannover, Protodiakon Bratislav Bozovic, Sekretär der Diözese aus München, Bischofssekretär Jugomir Vujasin und Mitrovski Dragan, stellvertretender Vorsitzender des serbisch-orthodoxen Diözesanrats für Mitteleuropa.