Gute Zukunft für die Hochschule Vechta
Ministerpräsident Christian Wulff und niedersächsische Bischöfe unterzeichneten Konkordatsänderung
Hannover (bph) Die Hochschule Vechta soll inhaltlich profiliert und finanziell besser ausgestattet werden. Eine entsprechende Vereinbarung unterschrieben der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff und die Bischöfe Dr. Reinhard Lettmann, Münster, Dr. Franz-Josef Bode, Osnabrück und Norbert Trelle, Hildesheim, am Freitagnachmittag in Hannover.
Die „Übereinkunft zur Änderung der Durchführungsvereinbarung zum Konkordat“ zwischen dem Land Niedersachsen und der katholischen Kirche sieht unter anderem vor, die Hochschule Vechta inhaltlich zu profilieren. Sie wird sich künftig auf ihre zwei Standbeine, Lehramt für Grund-, Haupt- und Realschulen sowie den Bereich Gerontologie und Soziale Dienstleistungen konzentrieren. Um die inhaltliche Profilierung zu unterstützen, soll der Landeszuschuss in den Jahren 2006 bis 2010 um jeweils ein Prozent erhöht werden, so dass im Jahr 2010 ein Zuwachs von rund 770.000 Euro zu verzeichnen ist. Darüber hinaus wird eine degressive Anschubfinanzierung insbesondere für die Neuberufungen in der Gerontologie zur Verfügung gestellt.
„In Zeiten der Haushaltskonsolidierung, die wir künftigen Generationen schuldig sind, ist es keineswegs selbstverständlich, eine Hochschule aus der leistungsorientierten Mittelverteilung für einige Jahre herauszunehmen und sie stattdessen mit einem kontinuierlichen Mittelzuwachs auszustatten“, sagte der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff bei der Unterzeichnung in Hannover. Diese Chance müsse die Hochschule Vechta jetzt nutzen. Der Ministerpräsident ist sicher, dass dies gelingen kann. „Wenn ich die Entwicklung der vergangenen drei Jahre betrachte, bin ich sehr zuversichtlich, dass die Hochschule die vor ihr liegenden Chancen sehen und nutzen wird“, so Wulff, der den Bischöfen für die fairen und partnerschaftlichen Verhandlungen dankte.
Bischof Dr. Reinhard Lettmann dankte dem Ministerpräsidenten für dessen „Einsatz für die Lebensfähigkeit der Hochschule Vechta“. Diese Hochschule ist nach Lettmanns Worten ein „wissenschaftlich-kulturelles Highlight“ im Oldenburger Land. Gerade in einer Zeit, in der die Frage nach der Wertevermittlung immer stärker gestellt werde, sei diese Hochschule unverzichtbar.
Die Bischöfe Dr. Franz-Josef Bode und Norbert Trelle vertraten die beiden niedersächsischen Bistümer Osnabrück und Hildesheim, Bischof Dr. Reinhard Lettmann den niedersächsischen Offizialatsbezirk Vechta des Bistums Münster. Verhandlungsführer auf katholischer Seite war das Katholische Büro Niedersachsen mit Leiter Prälat Prof. Dr. Felix Bernard.
Die Ausbildung am Standort Vechta hat eine lange Tradition. Seit dem 19. Jahrhundert wurden dort vor allem Lehrer ausgebildet. Das Niedersachsenkonkordat vom 26. Februar 1965 garantierte der katholischen Kirche für diesen Standort die Ausbildung katholischer Lehrer. Zum 1. Januar 1995 wurde die Hochschule Vechta errichtet und zum 1. Oktober 2005 die Katholische Fachhochschule Vechta, Standort Vechta, integriert. Die Hochschule Vechta hat heute rund 3.400 Studenten.