Großer Andrang auf Dommuseum
Erweiterte Ausstellung lockt bereits am ersten Wochenende mehr als 5000 Besucher
Großer Andrang auf das Hildesheimer Dommuseum: Mehr als 5000 Besucher strömten am Wochenende auf den Domhof und machten sich auf eine Entdeckungstour durch die neuen Ausstellungsräume.
Das Museum hatte nach fünf Jahren das erste Mal wieder für die Öffentlichkeit geöffnet, zur Feier der Wiedereröffnung hatten am Wochenende alle Besucher freien Eintritt. Seit dem Jahr 2010 war das Dommuseum umfangreich umgebaut und erweitert worden. Die herausragenden Exponate wie der zum UNESCO-Welterbe gehörende Domschatz werden nun in völlig neu gestalteten Räumen präsentiert.
Prof. Dr. Michael Brandt, Direktor des Hildesheimer Dommuseums, zeigte sich hocherfreut über den starken Besucherandrang: „Es ist schön zu sehen, dass unser neues Dommuseum von Beginn an auf ein solch großes Interesse stößt.“ Insbesondere freue er sich über die vielen positiven Rückmeldungen, die er von Besuchern zum neuen Konzept des Museums erhalten habe. „Eine besondere Herausforderung bei der Neukonzeption der Dauerausstellung lag darin, das Ensemble von Dom und Dommuseum als Einheit erfahrbar zu machen“, erklärt Brandt. Denn Hildesheim habe eben nicht nur eine 1200 Jahre alte Bischofskirche mit kostbaren Ausstattungsstücken wie der berühmten Bernwardtür, der Christussäule oder dem bronzenen Taufbecken und daneben ein Museum mit den übrigen Schätzen. „Die unmittelbare Nachbarschaft lässt deutlich werden, dass all diese Kostbarkeiten ein und demselben Zweck dienten: dem christlichen Kult, der Andacht und dem Gebet. Das wollen wir den Menschen heute bewusst machen“, sagt Brandt.
Doch wer beim Dommuseum Hildesheim nur an mittelalterliche Schätze denkt, hat nicht alles gesehen, denn die Dauerausstellung verbindet Mittelalter und Moderne. „Das Dommuseum sieht seine Aufgabe darin, die Kunstschätze aus dem Mittelalter im Gegenüber zu Werken von Künstlern unserer Zeit für Menschen von heute zum Sprechen zu bringen“, erklärt Brandt.
Bis zu seiner Schließung war das Dommuseum im zum Dom gehörenden Kapitelhaus über der Sakristei und im angrenzenden Rittersaal untergebracht. Im Zuge seiner Umgestaltung wurde es um die profanierte Antoniuskirche, weitere Räumlichkeiten des zum Dom gehörenden Gebäude-Ensembles und um einen Neubau erweitert, die Ausstellungsfläche ist dadurch von 200 Quadratmetern auf mehr als 800 Quadratmeter angewachsen.
Die Kosten für den Um- und Neubau des Museums waren zuletzt mit etwa 10,4 Millionen Euro geplant. Davon lag der Anteil des Bistums bei 4,65 Millionen Euro. 1 Million Euro kommen vom Bund, 3,5 Millionen Euro von der EU. Die Stiftung Niedersachsen beteiligt sich mit 650.000 Euro an den Kosten, die Klosterkammer Hannover mit 350.000 Euro. Die Niedersächsische Sparkassenstiftung und die Sparkasse Hildesheim tragen mit jeweils 125.000 Euro zur Finanzierung bei. Vor wenigen Wochen sind Kostensteigerungen für das Gesamtprojekt Dom, Domhof und Dommuseum in Höhe von rund vier Millionen Euro bekannt geworden. Welcher Anteil davon auf das Dommuseum entfällt, wird derzeit geprüft. Sämtliche Mehrkosten sind vom Bistum zu tragen.
Das Dommuseum Hildesheim ist dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Aus Anlass des Bistumsjubiläums erwartet Besucher von Mai bis Oktober 2015 eine Sonderaktion: Jeden 1. Dienstag im Monat erhalten Einzelbesucher freien Eintritt. An jedem 3. Mittwoch im Monat gibt es eine kostenlose Abendführung durch das Museum, Führungsbeginn ist um 19.30 Uhr.
Pünktlich zur Eröffnung ist ein Auswahlkatalog erschienen, der die Hauptwerke des Museums in kurzen Texten und größtenteils neuen Abbildungen vorstellt. Dommuseum Hildesheim, Schnell & Steiner in Kooperation mit Bernward Medien, ISBN 978-3-7954-3005-4, 24,95 €
Dommuseum Hildesheim
Domhof 18–21
31134 HildesheimTelefon
www.dommuseum-hildesheim.de