„Gott wird abwischen alle Tränen“
Evangelische und katholische Kirche gedenken gemeinsam im Hildesheimer Dom der Toten der Corona-Pandemie
In einem ökumenischen Gottesdienst haben am Sonntag im Hildesheimer Dom das Bistum Hildesheim und die evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers der Menschen gedacht, die in den vergangenen Monaten durch das Corona-Virus gestorben sind. Den Berufsgruppen, die während der Corona-Pandemie besondere Herausforderungen bewältigen müssen, wurde für ihren Einsatz gedankt. Ministerpräsident Stephan Weil sprach ein Grußwort.
„Wir danken für die Menschen, die sich in ganz besonderer Weise für andere einsetzen, nicht selten bis zum Rand der Erschöpfung und sogar darüber hinaus“, sagte der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer in Richtung der etwa 20 anwesenden Vertreterinnen und Vertreter von Berufsgruppen, die während der Pandemie besonderen Belastungen ausgesetzt sind. „Wir haben die Zuversicht, dass Gott uns mit seiner Liebe ganz umfängt, gerade dann, wenn wir traurig sind, wenn wir Angst haben und mutlos werden“, sprach der Bischof den Menschen in der Krise Trost zu.
„Welche Gnade ist es, dass unsere Gesellschaft nicht von Rücksichtslosigkeit, sondern von Barmherzigkeit zusammengehalten wird. Ich sage es Ihnen und damit all denen, für die sie hier stellvertretend sitzen: Sie sind ein Segen!“, dankte Landesbischof Ralf Meister den Helferinnen und Helfern in seiner Predigt. Der Winter werde hart mit seinen Einschränkungen. Aber trösten könnten uns die Worte aus der Bibel: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein.“
Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil betonte, wie wichtig in dieser Zeit der Einsatz für andere Menschen ist: „Wie hoch wären die Opferzahlen wohl, hätten sich in den vergangenen Monaten nicht unzählige Menschen in den Dienst des Schutzes ihrer Mitmenschen gestellt?“ Ein Blick über unsere Grenzen zeige, dass Deutschland im internationalen Vergleich sehr gut abschneide. „Ich bin dankbar für eine Gesellschaft, in der es so viel Solidarität gibt“, so Weil. Diejenigen, die das Virus klein reden, seien eine Minderheit. Es gebe die Hoffnung, die Pandemie schrittweise immer besser unter Kontrolle zu bekommen. „Trauer – Dank – Zuversicht. Dieser Dreiklang ist die beste Grundlage dafür, uns auch weiter zusammen einer gemeinsamen Gefahr entgegen zu stemmen.“