Geschätzte Nachzügler
Mit leichter Verspätung gratulierten Wolfgang Thierse und Otto Schily dem Hildesheimer Bischof
Hildesheim (bph) Manche Gedanken müssen reifen, das gilt auch für Glückwünsche. Wenige Tage nach seinem 75. Geburtstag am 1. August erreichten den Hildesheimer Bischof Dr. Josef Homeyer noch Glückwunschbriefe von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und Otto Schily, Bundesminister des Innern.
Wolfgang Thierse, Präsident des Deutschen Bundestages, lobt in seinem Brief die "innovativen Konzepte" und das "große Engagement", mit dem sich Homeyer für die Positionierung der katholischen Kirche in der heutigen Gesellschaft eingesetzt habe. Dabei habe sich der Bischof nie gescheut, "unbequem zu sein, Schwachpunkte zu benennen und Hergebrachtes in Frage zu stellen." Dies habe viele Menschen zum Nachdenken und zum Beschreiten neuer Wege angeregt.
Otto Schily, Bundesminister des Innern, hebt besonders Homeyers Eintreten für einen Gottesbezug in der künftigen EU-Verfassung hervor. "Dieser kann für die pluralistische und säkulare Gesellschaft eine Bürgschaft gegen Totalitarismen sein", macht sich Schily eines der Argumente des Bischofs zu eigen. Bemerkenswert findet der Bundesinnenminister die "vertrauensvolle, aber auch kritische Partnerschaft zwischen Staat und Kirche", die Homeyer angestrebt habe und seine "vorurteilsfreie Auseinandersetzung mit dem Islam."
Wenn Dr. Josef Homeyer nach seinem diesjährigen "Arbeitseinsatz" Mitte August wieder zurückkehrt, wird er die Glückwünsche der beiden Politiker trotz kleiner Verspätung gerne lesen – Homeyer reiste unmittelbar nach seinem Geburtstag nach Polen, wo bis zum 13. August der diesjährige "Friedensgrund" stattfindet. Dieses Projekt hat Homeyer 1990 ins Leben gerufen. Jeden Sommer fährt er mit Jugendlichen aus dem Bistum Hildesheim in ein osteuropäisches Land, um zwei Wochen lang gemeinsam mit Jugendlichen aus Osteuropa zu leben, zu arbeiten und zu beten.