Gerettete Kostbarkeiten
Hildesheimer Dom-Museum zeigt vom 26. Februar bis 9. Mai „Bernwards Schätze“
Hildesheim (bph) Zum 1.000jährigen Jubiläum der Grundsteinlegung der Hildesheimer Kirche St. Michaelis zeigt das Hildesheimer Dom-Museum vom 26. Februar bis 9. Mai „Bernwards Schätze“.
Die evangelische Kirche St. Michael in Hildesheim wurde 1010 gegründet. Sie ist ein Schlüsselbau der Architektur um das Jahr 1000 und hat eine bedeutende hochmittelalterliche Ausstattung. Darum gehört diese Kirche neben dem Dom zum Hildesheimer UNESCO-Weltkulturerbe. Gestiftet wurden Kloster und Kirche St. Michaelis von Bischof Bernward von Hildesheim, den man später heilig sprach. Bernward wollte in St. Michaelis begraben werden. Das zeigt, wie wichtig ihm diese Stiftung war. Über alle Wirren der Jahrhunderte hinweg sind große Teile der Gründungsausstattung der Kirche erhalten geblieben. Das ist einmalig in Europa. Diese Kunstschätze kamen nach der Aufhebung des Klosters St. Michaelis zum größten Teil in den Domschatz und konnten so für Hildesheim gerettet werden.
Zum 1.000jährigen Jubiläum der Grundsteinlegung von St. Michaelis zeigt das Hildesheimer Dom-Museum nun unter dem Titel „Bernwards Schätze“ bedeutende Teile dieser Kunstwerke. Dazu gehören die silbernen Bernwardleuchter, das silberne Bernwardkruzifix und das so genannte Kostbare Evangeliar mit dem berühmten Stifterbild, das Bernward für den Marienaltar in der Krypta von St. Michaelis bestimmt hatte. Im Bernward-Kreuz sind seit dem 12. Jahrhundert Kreuzpartikel zu sehen, die Kaiser Otto III. dem Bistum geschenkt hat. Gemeinsam mit den Resten des Kanakruges gehören sie zu den Gründungsreliquien. Außerdem zeigt die Ausstellung illustrierte Evangeliare und weitere liturgische Handschriften, wie das nach dem Schreiber Guntbald benannte Sakramentar, daneben die Bernward-Bibel, eine der ganz wenigen Vollbibeln ottonischer Zeit.
Aus dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel werden dem Dom-Museum zwei weitere bernwardinische Handschriften aus St. Michael als Leihgaben überlassen, darunter der Bernward-Psalter. Diese Handschrift wurde erst kürzlich mit Unterstützung von Stadt und Bistum Hildesheim aus Privatbesitz für die Herzog August Bibliothek erworben. Zuletzt war der Bernward-Psalter 1993 in der Hildesheimer Bernwardausstellung zu sehen.
Ergänzt wird die Ausstellung durch ein Modell der Michaeliskirche mit ihren liturgischen Orten und den monumentalen Ausstattungsstücken der Gründungszeit. Dieses Modell berücksichtigt die neusten Forschungsergebnisse. Damit vermittelt die Ausstellung „Bernwards Schätze“ den Besuchern wichtige Informationen zur Gründungszeit von Kloster und Kirche St. Michaelis, zur liturgischen Ausstattung einer mittelalterlichen Klosterkirche und zum Stifter Bischof Bernward.
Information:
“Bernwards Schätze“,
26. Februar bis 9. Mai 2010
Dom-Museum Hildesheim, Domhof 4, 31134 Hildesheim
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr,
Eintritt: 6 Euro (4 Euro), Familienkarte: 15 Euro
Öffentliche Führung: Sonntags, 15 Uhr, 2 Euro