Gemeinschaft des Widerstandes
Hildesheimer Bischof Norbert Trelle setzt auf Zivilcourage
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Bischof Norbert Trelle (rechts) mit Moderator Matthias Horndasch und Henriette Behnke sowie Christian Hagenah aus der 12. Jahrgangsstufe
Hannover (bph) Zivilcourage kann man nach Überzeugung des Hildesheimer Bischofs Norbert Trelle nicht verordnen. Auch er sei „kein geborener Held“ sagte der Bischof am Donnerstag in der St. Ursula-Schule Hannover bei der Aufzeichnung der Talk-Show „Die Weisse Runde“ vor etwa 130 Schülerinnen und Schülern. Trelle hofft dagegen auf eine „Gemeinschaft des Widerstandes“ gutwilliger Zeugen.
Entsetzt und fassungslos sei er gewesen angesichts des Todes eines mutigen Helfers an einer Münchner S-Bahn-Station, der von zwei jungen Männern erschlagen wurde. Solche Gewalttäter hätten häufig ein schwaches Selbstbewusstsein, das sich in sinnloser Gewalt Bahn breche, bedauerte der Hildesheimer Bischof. Auch hier seien die Kirchen in der Verantwortung, junge Menschen auf ihrem Weg zu selbstbewussten Erwachsenen zu begleiten. Religion könne dabei helfen, eine Ich-Stärke aufzubauen, die aus dem Glauben kommt. Dafür wünscht sich der Bischof einen „Blick der Empathie und des Hinsehens“, der auch das Gute im Gegenüber erkennen könne. Beteiligungsgerechtigkeit und Solidarität gehören nach den Worten des Bischofs zu den zentralen Werten einer Gesellschaft, der sich die Politik, aber auch die Kirchen, verpflichtet sehen sollten.
Bischof Norbert Trelle sprach mit Moderator Matthias Horndasch zum Thema „Religion und Kirche im Dienst von Mitmenschlichkeit, Toleranz und Integration – Geleistetes und zukünftig zu Leistendes.“ Neben Horndasch, der das Interview mit eigenen Klaviereinlagen umrahmte, konnten auch Henriette Behnke und Christian Hagenah aus der 12. Jahrgangsstufe Fragen stellen, ehe die Runde für die allgemeine Diskussion mit den Schülern geöffnet wurde.
„Die Weisse Runde“ ist eine Interviewreihe mit Prominenten und Jugendlichen, die sich im Kontext von Demokratie, Gewalt- und Extremismusprävention gegen Diskriminierung und Rassismus einsetzt. Sie wird im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres, Sport und Integration aufgezeichnet. Dabei waren seit 2001 zahlreiche Prominente zu Gast, unter anderem Ministerpräsident Christian Wulff, Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann und andere Repräsentanten von Politik und Gesellschaft.
Die aktuelle Aufzeichnung mit Bischof Norbert Trelle ist zu sehen und zu hören:
im Internet unter: www.die-weisse-runde.de ab 19. Oktober,
bei Radio ZuSa: am Mittwoch, 14. Oktober, um 11 Uhr,
StadtRadio Göttingen: Donnerstag, 22. Oktober,12 bis 13 Uhr,
h1 Fernsehen aus Hannover: Freitag, 23. Oktober, 19 Uhr und Sonntag, 25. Oktober, 23 Uhr,
Oldenburg Eins Fernsehen + Radio ab 26. Oktober, siehe Senderprogramm,
Radio Flora: Dienstag, 27. Oktober, 18.03 Uhr,
Radio LeineHertz 106einhalb: Mittwoch, 28. Oktober, 19 bis 20 Uhr
Radio Tonkuhle Hildesheim: Sonntag, 25. Oktober, 21 Uhr