Geistlicher Baumeister Europas
Redner würdigen Wirken des emeritierten Hildesheimer Bischofs Dr. Josef Homeyer
Hildesheim (bph) Mit hochrangigen Gästen aus Politik, Kirche und Gesellschaft hat der emeritierte Bischof von Hildesheim, Dr. Josef Homeyer, am Samstag sein Silbernes Bischofsjubiläum gefeiert. Bei einem Festgottesdienst im Dom wurde deutlich, welche großen Spuren der Bischof hinterlassen hat.
Der Hamburger Erzbischof Dr. Werner Thissen eröffnete im Namen der Deutschen Bischofskonferenz die Reihe der Grußredner, die dem emeritierten Bischof zu seinem Jubiläum gratulierten. Er könne sich noch gut an das Jahr 1983 erinnern, als die Nachricht kam, dass Dr. Josef Homeyer Bischof von Hildesheim werden solle, erzählte Thissen im Hildesheimer Dom. Homeyer war damals Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn. In jenem Jahr habe es nicht wenige gegeben, die sagten: Hildesheim ist zu klein für ihn, erinnerte sich Thissen. Immerhin habe man die „zupackende Art“ und den „großen Aktionsradius“ gekannt, mit dem Homeyer schon die Bischofskonferenz mächtig in Schwung gebracht habe. Aber das Bistum Hildesheim sei nicht zu klein gewesen für Homeyer, so der Erzbischof weiter, denn Homeyer habe sich auch immer als Bischof der Weltkirche verstanden. So habe Homeyer Europa und die Kirche miteinander ins Gespräch gebracht und sei damit „einer der geistlichen Baumeister Europas in unserer Zeit“.
Julio Kardinal Terrazas CSsR, der Vorsitzende der bolivianischen Bischofskonferenz, ist mit Bischof Homeyer einen weiten Weg der gemeinsamen Partnerschaft zwischen dem Bistum und Bolivien gegangen. Im Namen der gesamten bolivianischen Kirche dankte er Homeyer dafür. Der Bischof habe stets „das Kreuz der Bolivianer mit uns zusammen getragen“, so der Kardinal.
Für die niedersächsische Landesregierung würdigte Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann das „freundschaftliche Klima“, das der ehemalige Hildesheimer Bischof während seiner Amtszeit mit den verschiedenen Landesregierungen gepflegt habe. Er sei immer um einen Ausgleich zwischen staatlichen und kirchlichen Interessen bemüht gewesen.
Homeyer war auch der Ökumene immer sehr zugetan. Das bestätigte Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber aus Braunschweig im Namen der evangelischen Kirchen in Niedersachsen. Stets habe Homeyer das gemeinsame Vorgehen der Kirchen gefördert, zum Beispiel beim Religionsunterricht oder bei der Seelsorge in öffentlichen Räumen. Damit hat der Bischof nach Webers Einschätzung deutlich gemacht, „dass die Zeiten vorbei sind, in denen wir glaubten, es uns leisten zu können, uns gegeneinander zu profilieren“. Norbert Trelle als derzeitiger Hildesheimer Bischof beleuchtete wichtige Leistungen seines Vorgängers für das Bistum. Für dessen „Dienst, die Kirche im öffentlichen Raum um Gottes und der Menschen willen präsent gemacht zu haben“ dankte er ihm schließlich im Namen des gesamten Bistums.
Dr. Josef Homeyer wurde am 13. November 1983 vom damaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von Köln, Joseph Kardinal Höffner, im Hildesheimer Dom zum 69. Bischof von Hildesheim geweiht. Homeyer führte das Bistum bis zu seiner Emeritierung am 20. August 2004.