Gedenken an Josef Homeyer
Pontifikalamt zum ersten Todestag des verstorbenen 69. Bischofs von Hildesheim
Hildesheim (bph) Am Sonntag, 3. April, feiert Bischof Norbert Trelle im Sonntagsgottesdienst um 10.30 Uhr in der Basilika St. Godehard das „Jahrgedächtnis“ für Bischof Dr. Josef Homeyer, der am 30. März 2010 verstorben ist.
Als der emeritierte Bischof von Hildesheim im vergangenen Jahr ganz plötzlich an den Folgen einer Operation verstarb, kam dies für alle unerwartet. Dr. Josef Homeyer hatte noch viel vor, Reisen nach Osteuropa waren bereits fest geplant. Die große Beerdigung mit zahlreichen Repräsentanten aus Kirche, Politik und Gesellschaft bewies damals, welch hohes Ansehen sich der 69. Bischof von Hildesheim erworben hatte. Seine vorläufige Grablege fand Dr. Josef Homeyer in der Basilika St. Godehard, die während der Domsanierung vorübergehend als Bischofskirche dient.
Aus Anlass des ersten Todestages will das Bistum ein Buch veröffentlichen, das neben einer längeren biographischen Skizze des Verstorbenen auch eigene Texte Homeyers enthalten wird. Dieses Buch wird mit Unterstützung der bistumseigenen Bernward Mediengesellschaft vermutlich im Mai im Regensburger Verlag Schnell + Steiner erscheinen.
Dr. Josef Homeyer wurde am 1. August 1929 in Harsewinkel im Kreis Gütersloh als Sohn eines Bauern geboren. Nach dem Studium der Theologie und Philosophie in Münster und Innsbruck erhielt er 1958 in Münster die Priesterweihe. Seine Kaplansjahre verbrachte er in Warendorf und Mettingen und war Diözesanseelsorger für das Landvolk, später Schulreferent in Münster. 1972 wurde Homeyer Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz. In dieser Eigenschaft beeinflusste er maßgeblich wichtige nationale und internationale Entwicklungen, unter anderem die Aussöhnung der polnischen mit der deutschen katholischen Kirche. Am 13. November 1983 weihte ihn der damalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von Köln, Joseph Kardinal Höffner, im Hildesheimer Dom zum Bischof von Hildesheim.
Homeyer hat sich im Bistum als Gründer und Aufbauer einen Namen gemacht. Es gelang ihm nicht nur, die alte Abtei Marienrode wieder mit Benediktinerinnen zu besiedeln, sondern auch Benediktiner nach Hannover zu holen. In der Landeshauptstadt gründete er zudem das „Forschungsinstitut für Philosophie Hannover (FIPH)“. Über die Grenzen des Bistums hinaus wurde er unter anderem bekannt als Initiator und treibende Kraft hinter dem „Gemeinsamen Wort“ der katholischen und evangelischen Kirche zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland von 1997 und dem Impulstext „Das Soziale neu denken“ von 2003. Als Präsident der Kommission der deutschen Bischofskonferenzen bei der EU (ComECE) engagierte sich Homeyer für die Aussöhnung der Völker West- und Osteuropas. Zu seinen zahlreichen Ehrungen gehören unter anderem die Ehrendoktorwürde der Universität Hannover (2002), das Offizierkreuz des Polnischen Verdienstordens (2002) und die Ehrenbürgerwürde der Stadt Hildesheim.