Fröhlichkeit, Geduld, Beharrlichkeit
Bischof Norbert Trelle schaut in seinem Hirtenwort zum Zweiten Fastensonntag auf Paulus
Hildesheim (bph) Der Apostel Paulus, der vor 2.000 Jahren geboren wurde, könne den Pfarrgemeinden des Bistums auch heute noch Richtschnur ihres Handelns sein, schreibt der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle in seinem diesjährigen Hirtenwort zum Zweiten Fastensonntag am 8. März, das er mit einem Pauluszitat betitelt hat: „Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet!“ (Röm 12,12).
Vor mehr als acht Monaten hat Papst Benedikt XVI. das Jahr 2009 zum „Paulusjahr“ ausgerufen. Anlass ist der Geburtstag des großen Apostels, der im Jahre 8 oder 9 nach Christus in Tarsus geboren wurde. In seinem Hirtenwort, mit dem Bischof Norbert Trelle das Anliegen des Papstes aufgreift, entfaltet er ein Zitat des Paulus, der im zwölften Kapitel seines Briefes an die damalige Gemeinde in Rom Fröhlichkeit, Geduld und Beharrlichkeit anmahnte.
So wie Paulus leben auch heute viele Menschen in schwierigen Zeiten. „Nie zuvor seit dem Ende des letzten Weltkriegs standen uns so bedrohliche wirtschaftliche Prognosen ins Haus“, schreibt der Bischof. Trotz hektischer, milliardenschwerer Hilfsprogramme breiten sich zum Bedauern Trelles Zaghaftigkeit und Angst aus. Auch er habe nicht für jede Lebenssituation ein fertiges Rezept, bekennt der Bischof. „Aber ich bin überzeugt davon, dass es Grundhaltungen gibt, die es uns leichter machen, zu leben und standzuhalten“. Dazu gehöre auch das Pauluswort, das Trelle seinem Hirtenbrief zu Grunde legte.
Paulus habe begriffen, dass er nicht alles alleine schaffen könne. Auch heute können die Verantwortlichen in Bistum und Pfarrgemeinden keine fertigen Rezepte gegen die Herausforderungen der Zeit vorlegen, weiß der Bischof. Da helfe eine fröhliche Hoffnung, dass Gott das vollende, „was wir selbst nicht vermögen“. Mit Paulus wirbt der Hildesheimer Bischof für Geduld, „eine starke, aktive Tugend, mit der wir Bedrohungen und Einschränkungen begegnen sollen“. Als positives Beispiel nennt Trelle viele Gemeinden, die auf die Pläne des Bistums zur Kategorisierung von Kirchen zunächst mit Ablehnung und Resignation reagiert hätten, mittlerweise aber auch die pastoralen Chancen entdecken könnten. „Eine ermutigende Entwicklung“ freut sich der Hildesheimer Bischof und mahnt an, auch in Zukunft das Gebet und die sonntägliche Eucharistie in die Mitte der Gemeinde zu stellen.
Das Hirtenwort soll zum Zweiten Fastensonntag am 8. März in allen Gottesdiensten im Bistum Hildesheim verlesen werden.