Friede als Aufgabe
Soldaten und Polizisten feierten mit Bischof Norbert Trelle den 29. Friedensgottesdienst
Hildesheim (bph) Einen klaren Dank an die Frauen und Männer von Polizei, Bundespolizei und Bundeswehr hat der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle am heutigen Donnerstag, 7. Februar, beim traditionellen Friedensgottesdienst in der Basilika St. Godehard ausgesprochen. Deutsche Truppen auf fremdem Boden seien keine Besatzungstruppen, sondern würden für Sicherheit, Würde und Freiheit der Menschen eintreten, lobte Trelle. Rund 500 Angehörige von Militär und Polizei samt Zivilisten waren dazu aus ganz Niedersachsen nach Hildesheim gekommen.
Der diesjährige Friedensgottesdienst stand unter dem Motto „Selig sind, die Frieden stiften“. Bischof Norbert Trelle erinnerte in seiner Predigt daran, dass dem äußeren Frieden der innere Friede entsprechen muss. Beide bedingen einander, sagte Trelle mit Blick auf die Friedensbotschaft des Papstes zum diesjährigen Weltfriedenstag.
In seiner Predigt erteilte Bischof Trelle, der auch stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist, allen Formen von menschenverachtenden Ideologien eine Absage. Terrorismus, der sich den Menschen zu eigen mache, pervertiere Religion. Frieden, so der Bischof weiter, sei wie das Leben nicht nur ein Geschenk, sondern auch eine Aufgabe, die immer wieder neu erfüllt werden müsse. Daher komme den Werten, die Jesus in seiner Bergpredigt genannt hatte, eine besondere Bedeutung zu: Ehrfurcht und Friedfertigkeit. Jedes Gebet lasse die Sehnsucht nach Frieden wachsen. Der Bischof gedachte im Gottesdienst auch all jener Frauen und Männer, die in Ausübung ihres Dienstes gestorben sind. Untermalt wurde der Friedensgottesdienst vom Polizeiorchester Niedersachsen.
Nach dem Gottesdienst stellte sich Trelle im Bischöflichen Generalvikariat dem Gespräch mit Vertretern der bewaffneten Organe und zeigte sich besonders beeindruckt vom Vortrag eines Konfliktmanagers der Polizei, der aus seinen Erfahrungen von Großdemonstrationen und Fußballereignissen berichtete: „Unser Haupteinsatzmittel ist die Kommunikation“, sagte Steffen Brettschneider vom Sozialwissenschaftlichen Dienst der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen und sprach dem Bischof damit aus der Seele.
Der Friedensgottesdienst in Hildesheim wurde in diesem Jahr zum 29-mal gefeiert. Er steht in Bezug zum jährlichen Weltfriedenstag der katholischen Kirche am 1. Januar. Zu diesem Friedensgottesdienst hatten die Leitenden Militärdekane der Katholischen Militärdekanate Erfurt und Kiel, Stephan van Dongen und Monsignore Rainer Schadt, eingeladen. Beide sind auch für Niedersachsen zuständig.