Fremde Menschen integrieren
Bischof Norbert Trelle machte Antrittsbesuch bei Landrätin Ingrid Baule
Hildesheim (bph) Seinen Antrittsbesuch beim Landkreis Hildesheim hat Bischof Norbert Trelle am Donnerstagnachmittag nachgeholt. Bei Landrätin Ingrid Baule trug er sich in das Goldene Buch des Landkreises ein.
Die bischöfliche Tracht mag schön anzusehen sein, doch sie hat auch Nachteile: Bei brütender Hitze wurde Trelle in seinem dunklen Ornat von der Landrätin sowie dem Ersten Kreisrat Hans-Heinrich Scholz und Kreisrat Burkhard Berndt vor dem Kreishaus empfangen, dann aber sofort in den gekühlten Sitzungsraum geführt. In Gegenwart verschiedener Mitarbeiter und Fachbereichsleiter gab Ingrid Baule dem Bischof und seinen Begleitern Domkapitular Wolfgang Osthaus sowie den Dechanten Carsten Menges und Eberhard Laufköter einen Überblick über den Landkreis Hildesheim – mit allem Licht und Schatten. „Dem prosperierenden Nordkreis stehen Gemeinden im Südkreis gegenüber, die mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen haben und für ein ‚Nord-Süd-Gefälle’ sorgen“, so die Landrätin. Von Bischof Trelle erhofft sich Baule Unterstützung in der Sorge um die Menschen des Landkreises. Sie nannte vor allem das Problem der Flüchtlinge und Migranten. Bischof Trelle möge seine Stimme bei den verantwortlichen Politikern erheben, um für eine gerechte Bleiberegelung zu sorgen, baten Baule und ihre Mitarbeiter den Bischof.
In hellen, freundlichen Farben schilderte der Bischof danach seine ersten Eindrücker von Hildesheim und Umgebung. Auch wenn sich gelegentlich einige dunkle Facetten zeigten, so sei die Grundtönung doch hell und angenehm, freute sich der Bischof. Die Menschen, die er bisher kennen gelernt habe, seien sehr offen und authentisch, konnte Trelle der Landrätin berichten. „Die Region gewinnt Farbe durch die Menschen“. Neben seinen landschaftlichen Reizen habe Hildesheim und Umgebung auch wegen der Kunstschätze eine hohe Lebensqualität, bekannte der Rheinländer Trelle. Die Bitte, sich weiterhin für eine Bleiberechtsregelung auszusprechen, nahm er gerne auf. „Gott kommt immer auch im Fremden zu uns und kann Gastlichkeit erwarten“, so der Bischof wörtlich. Dabei sei er keineswegs naiv und verkenne nicht die Probleme der Integration.
Mit einem Eintrag ins Goldene Buch des Landkreises beendete der Bischof seinen Besuch im Kreishaus. Ingrid Baule bedankte sich für den Besuch mit einem stilvollen Porzellangeschenk.