Form und Vielfalt

Neues Buch beschreibt „Architekturprojekte im Bistum Hildesheim“

Hildesheim (bph) Die Bauleute des Bistums kümmern sich um den Austausch von Heizungen und das Pflastern von Höfen. Doch sie haben auch den Blick für das Besondere. Das beweist das Buch „Architekturprojekte im Bistum Hildesheim“, das jetzt von Diözesanbaumeister Norbert Kesseler für das Bistum Hildesheim herausgegeben wurde. So geschmackvoll wie die vorgestellten Bauwerke sind auch die Fotografien des Hannoveraner Fotografen Prof. Manfred Zimmermann.

Bauen im kirchlichen Umfeld ist schwieriger geworden: Die finanziellen Möglichkeiten gehen zurück, zugleich bleiben immer mehr Kirchenbänke leer. „Jede Neuplanung und Gestaltung muss sich daher heute einer sehr kritischen Überprüfung unterziehen“, schreiben der Hildesheimer Generalvikar Dr. Werner Schreer und Diözesanbaumeister Norbert Kesseler im Vorwort zum neuen Buch.

Das Werk stellt beispielhafte Bauvorhaben des Bistums in den vergangenen Jahren vor. Alle Projekte standen unter der Vorgabe knapper finanzieller Mittel. Gezeigt werden vor allem sakrale Räume. Mit Prof. Manfred Zimmermann aus Hannover hat das Bistum einen Photographen gefunden, der die Bauten mit dem richtigen Kamerablick hervorragend zur Geltung bringt. Seine Aufnahmen seien „keine objektive Darstellung der Architektur“, sagt Zimmermann selbst. Vielmehr wolle er die Werke mit dem Herzen betrachten und zugleich deuten.

Dies ist ihm gelungen, wie der hochwertige Bildband auf 150 Seiten beweist. Beschrieben werden insgesamt 17 Projekte, jeweils auf mehreren Seiten, versehen mit Grundriss, Baubeschreibung und zahlreichen Fotos – in Großaufnahme und Details. Die Seminarkirche des Bischöflichen Priesterseminars eröffnet die Reihe. 2010 wurde sie nach einem Entwurf von Norbert Kesseler und Martin Spatz komplett neu gestaltet. Heute zeigt sie sich dem Besucher mit zwei räumlichen Polen – Lesepult und Altar. Übernommen wurden die graphisch gestalteten Buntglasfenster, die den nüchternen Innenraum mit angenehmen Pastelltönen illuminieren. Besonders diese Lichteffekte haben es dem Photographen angetan, wie viele Detailaufnahmen zeigen.

Eine völlig andere Bauaufgabe stellte sich in der Kirche Herz-Jesu in Hannover-Misburg, die 2009 zum ersten Kolumbarium im Bistum Hildesheim umgestaltet wurde. Es ist den Architekten gelungen, diese heikle Bauaufgabe ästhetisch und pietätvoll zu lösen. Ähnliches gilt für die Kapelle im ka:punkt in Hannover, deren ovaler Grundriss den Photographen zu verspielten Kameraeinstellungen animierte. Zu den profanen Gebäuden, die das Buch zeigt, gehören unter anderem die Mensa in der Bischöflichen Marienschule in Hildesheim und die neu erbaute Grundschule „Stella Maris“ in Bremerhaven. Auch eine „Soziale Warenhalle“, wie in der Pfarrgemeinde Guter Hirt in Hildesheim, muss nicht seelenlos bleiben, sondern kann angenehm gestaltet werden, wie dieses Buch beweist.

Information:
Buch: „Architekturprojekte im Bistum Hildesheim“,
herausgegeben von Norbert Kesseler für das Bistum Hildesheim,
Zu beziehen über die Pforte der Bernward Mediengesellschaft,
Domhof 24, 31134 Hildesheim,
Preis: 24,95 Euro