Finanzzuweisungen an Pfarrgemeinden verändern
„C1“-Kirchen erhalten vorläufig weiterhin Zuschüsse des Bistums
Hildesheim (bph) Die „C1-Kirchen“ im Bistum Hildesheim werden auch in den kommenden Jahren bis zur Erarbeitung eines neuen Berechnungsschlüssels bei den Finanzzuweisungen an die Pfarrgemeinden berücksichtigt. Ein neues Finanzierungssystem werde spätestens bis zum Jahre 2014 in Kraft gesetzt, schreiben Generalvikar Dr. Werner Schreer und Domkapitular Adolf Pohner, Leiter der Hauptabteilung Pastoral im Bischöflichen Generalvikariat, in einem Brief an die Dechanten, Dekanatspastoral- und Pfarrgemeinderäte sowie Kirchenvorstände.
Die Pfarrgemeinden des Bistums erhalten für ihren Finanzbedarf Zuweisungen des Bistums auf der Grundlage eines festgelegten Schlüssels, in dem verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, unter anderem die Zahl der Gläubigen und die Flächen der Gebäude. In einem neuen System soll die hohe Gewichtung gebäuderelevanter Faktoren reduziert werden. Bei Anwendung des jetzigen Zuweisungssystems würden Pfarrgemeinden mit Kirchen der Kategorie C1, die bei der Berechnung nicht mehr berücksichtigt werden, einen Großteil der Zuweisung verlieren.
Hintergrund dieser Entscheidung ist die Kategorisierung der Kirchen des Bistums Hildesheim, die im Januar 2008 vorgestellt wurde. Das Bistum hatte damals in einer vorläufigen Verwaltungsvorlage 216 seiner 438 Kirchen in die Kategorie A – unentbehrlich für die Pastoral – und 56 Kirchen in die Kategorie B – pastoraler Bedarf ist mittelfristig zu prüfen – eingestuft. 86 Kirchen erhielten die Kategorie C1 und sollen langfristig von den Pfarrgemeinden selbst finanziert werden. Die Verwaltungsvorlage schlug außerdem für 80 Kirchen die Kategorie C2 vor: mittel- bis langfristig könnten diese Gotteshäuser profaniert, also als Gotteshäuser aufgegeben werden.
Gemäß der Bitte des Bischöflichen Generalvikariates haben inzwischen die Dekanatspastoralräte der Dekanate zu diesen Plänen Stellung genommen. Alle Stellungnahmen wurden vom Bistum beraten und die Kategorisierung teilweise verändert. Zur Zeit fallen laut Plan 212 Kirchen in die Kategorie „A“ (vier weniger als geplant), 82 Kirchen in die Kategorie „B“ (26 mehr) und 91 beziehungsweise 62 in „C1“ beziehungsweise „C2“ (fünf Kirchen mehr beziehungsweise 18 weniger). In einer weiteren Dialogphase führt das Bischöfliche Generalvikariat nun Gespräche mit jenen Gemeinden, bei denen noch Klärungsbedarf besteht. „Wir hoffen, auch in diesen Fällen bis Mitte des Jahres 2009 zu Vereinbarungen zu kommen, so dass der Bischof dann die endgültigen Entscheidungen auf der Grundlage eines weitgehenden Konsenses mit den Gläubigen des Bistums treffen soll“, schreiben Generalvikar Dr. Schreer und Domkapitular Pohner.