EU ohne Gott?
Bischof Homeyer und Hildesheimer Internet-Kirche im arte-Themenabend
Hildesheim/Straßburg (bph) Mit dem EU-Beitritt von zehn neuen Ländern im Mai diesen Jahres erfülle sich der Traum der Gründungsväter Europas, sagt der Hildesheimer Bischof Dr. Josef Homeyer in einem Interview des deutsch-französischen Senders "arte" am Dienstag, 16. März. Das Interview und ein Beitrag über die Hildesheimer "Internet-Kirche" werden im Rahmen des arte-Themenabend "Braucht die EU Gott?" ab 20.40 Uhr ausgestrahlt.
Homeyer verbindet mit dem Beitritt der zehn EU-Kandidaten die Hoffnung, dass "die Erweiterung Europa sich näher bringt". Die geistlichen und geistigen Kräfte Europas werden nach seinem Eindruck durch den Beitrag der hinzu kommenden katholischen Kirchen einen gewaltigen Impuls erhalten. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus habe zum Beispiel die katholische Kirche in Polen nach anfänglichen Irritationen maßgeblich die Modernisierung des Landes, insbesondere die Demokratisierung gefördert und mitgestaltet.
Zugleich erwartet Homeyer, der auch Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der EU (ComECE) ist, eine noch stärkere Öffnung Polens auf die EU hin. Dieses Land nehme wahr, dass sich die Welt verändert habe. "Die katholische Kirche in Polen ist in beispielhafter Weise dabei, 'europäisch' denken und beten und handeln zu lernen", so Homeyer wörtlich.
Der arte-Themenabend berichtet auch über die Internet-Kirche "St. Bonifatius". Diözesanjugendseelsorger Martin Tenge stellt dieses innovative Seelsorge-Projekt vor, das mit Mitteln des Internets wie E-Mail, Newsletter oder Chat sehr erfolgreich viele Menschen erreicht. Ihre Erfahrungen mit der Internet-Kirche beschreibt vor der Kamera die junge Katholikin Teresa Schubert.
Gesendet werden die Interviews aus Hildesheim im ersten Beitrag des arte-Themenabend "Braucht die EU Gott?" am Dienstag, 16. März, um 20.40 Uhr, unter dem Titel: "Überzeugungstäter – Wie Christen für ihren Glauben kämpfen". Weitere Beiträge im Rahmen des Themenabends sind "Atheismus – Die moderne Alternative?" (21.20 Uhr) und "Im Geist von Taizé" (21.50 Uhr).