Etwas Neues entsteht
Bischof Norbert Trelle wirbt in Hirtenbrief für „Lokale Kirchenentwicklung“
Hildesheim (bph) Prozesse „Lokaler Kirchenentwicklung“ sollen die Pfarrgemeinden im Bistum Hildesheim in den nächsten Jahren weiter entwickeln. Dazu hat Bischof Norbert Trelle in seinem diesjährigen Fastenhirtenbrief fünf Grundrichtungen vorgegeben. Der Hirtenbrief wird in allen Pfarrgemeinden in den Gottesdiensten vom kommenden Sonntag, 20. März, verlesen.
Bis zum Jahre 2014 wird der Dom saniert und neu gestaltet. Dafür gibt es Baupläne. Doch wie sieht es mit dem „Bauplan“ für das Bistum aus, fragt der Bischof in seinem Hirtenwort zur Fastenzeit? Um das Bistum auch von innen heraus zu erneuern, hat Trelle die Initiative „Lokale Kirchenentwicklung“ angestoßen. Grundidee ist, dass jeder Ort im Bistum seine eigene Besonderheit hat und die Seelsorge damit ganz unterschiedlich gestaltet werden muss. Was richtig ist in einer Großstadt wie Hannover, kann im eher ländlich geprägten Eichsfeld völlig falsch sein. Aufgabe der kommenden Jahre sei es daher, Aufbrüche in den Gemeinden zu entdecken, weiterzuentwickeln und zu fördern, schreibt Trelle.
Dazu gibt der Bischof in seinem Hirtenwort fünf Grundorientierungen vor: „Wichtig ist Gemeinschaft – entscheidend ist unser Auftrag“ lautet die erste Orientierung, in der Trelle dazu aufruft, neben den Gruppen, die das Gemeindeleben jetzt schon prägen auch neue Gruppen „Kleiner Christlicher Gemeinschaften“ zu fördern und sich gemeinsam sozial zu engagieren, zum Beispiel für die Notleidenden vor Ort oder im Einsatz für Integration im Kindergarten. Zugleich bittet der Bischof, miteinander eine Grundform der Spiritualität in den Gemeinden zu entwickeln, denn „wichtig sind Aktivitäten – Orientierung geben Gebet und Gottesdienst“.
„Wichtig sind Priester – grundlegend ist die Taufe“, ist die dritte Grundorientierung überschrieben. In ihr erinnert der Bischof daran, dass Priester zwar wichtig sind, aber alle Getauften aufgerufen sind, die Pfarrgemeinde zu tragen. Vor allem von ihnen hängt es ab, ob eine Pfarrgemeinde oder kirchliche Einrichtung überzeugend wirkt.
Bischof Trelle sieht sehr wohl, dass der Wandel in Gesellschaft und Kirche viele Menschen ängstigt. Das Alte und Bewährte erscheine dabei schnell als das Bessere. Als Christ dürfe man jedoch der Zukunft vertrauen und offen sein für Veränderungen. „Wichtig ist unsere Herkunft – wegweisend ist unsere Zukunft“ lautet der vierte Grundsatz. Und schließlich: „Wichtig sind Planungen – wichtiger ist Vertrauen“. Nicht Menschen gestalten die Kirche sondern letztlich ist es Gott selbst. Christen dürfen daher Gottvertrauen haben und auch untereinander vertrauen. Mit diesen Worten wirbt Trelle darum, „das Vertrauen zueinander zu intensivieren.“ Dann könne der Prophet recht haben mit seinem Wort, das Trelle über den Hirtenbrief gestellt hat: „Seht her, nun mache ich etwas Neues, spricht der Herr, schon kommt es zum Vorschein“.