„Es werde Lücht!“
Hildesheimer Bildungshaus startet mit neuem alten Namen sein erstes Programm
Vor 700 Jahren wurden im LÜCHTENHOF an der Neuen Straße die „Lüchten“ (Kerzen) für die Prozessionen gezogen. Jetzt ist das ehemalige „Tagungshaus Priesterseminar“ zwischen Hildesheimer Altstadt und Neustadt zu seinem alten Namen zurückgekehrt und bietet ein eigenes Programm an. Diverse Veranstaltungen und Tagungsräume sowie Gästezimmer können ab sofort auf der neuen Homepage www.luechtenhof.de gebucht werden.
Die Direktion des LÜCHTENHOF haben seit dem Sommer 2021 die Publizistin Stephanie Brall und der Kulturwissenschaftler Dirk Brall inne. „Unser Angebot richtet sich an alle, die sich austauschen und inspirieren wollen, um Gesellschaft zu gestalten“, erläutert Direktorin Stephanie Brall die Neuausrichtung. „Der LÜCHTENHOF möchte seinen Gästen Erfahrungsräume öffnen rund um nachhaltige Lebenskunst, kreative Unternehmungskultur und klösterliche Spiritualität.“ „Hier treffen Tradition und Innovation, Spiritualität und Gesellschaft aufeinander“, ergänzt Dirk Brall, der bis 2021 das Literaturhaus St. Jakobi leitete. „Wo vor 700 Jahren die Lüchten für die Prozessionen gezogen wurden, heißen wir heute das Teilen und Erfahren von Prozessen neu willkommen. Vom Dazwischen und Unterwegssein, vom Verweilen und Wandeln, vom Suchen und Lernen, von Lücht und Schatten.“
Der LÜCHTENHOF geht mit einem vielfältigen Programm an den Start. Am 25. November beginnt die Reihe „Lüchtspiele“ mit einer Veranstaltung rund um gesellschaftlichen Wandel. „Wir fragen: what‘s next?“ mit der Gesellschaftsaktivistin Fatuma Musa Afrah und dem Gestalter Jon Hoekstra ist ein Inspirationstag mit Werkschau, Übung, Werkstattgespräch, veganer Kulinarik und interdisziplinärem Austausch. Die Lüchtspiele sind fester Bestandteil des LÜCHTENHOF-Programms. Prominente Expert:innen wie die Architekt:innen Monika Lepel und Reinhard Lepel, die Hebamme Lisa Leitlein und ZEIT-Journalist Hannes Leitlein, der Autor Dr. Christian Sauer und die Illustratorin Franca Neuburg, die Theologin Maria Herrmann und der Think Tank-Direktor des Süddeutschen Zeitung-Instituts, Dirk von Gehlen, die Künstler:innen Dorle und Micha Schmidt von Studio Komplementaer, die Wirtschafts- und Achtsamkeitsexpert:innen Dr. Nina Bürklin und Klaus Motoki Tonn sowie die Cellistin Marie Spaemann und der Filmproduzent Georg Blume teilen im Rahmen dieser Inspirationstage ihre Erfahrungen und Strategien rund um Lebenswandel und Gesellschaftswandel.
Ebenfalls fest im Programm verankert sind die jahreszeitlich inspirierten Retreats für Reflektion und Rekreation. Vom 8. bis 11. Dezember findet das erste "Winterlücht" statt. Ein verlängertes Wochenende, um die Jahreszeit wahrzunehmen und das eigene Leben darin zu verorten. Natur und Handwerk, Storytelling und vegetarische sowie vegane Kulinarik, Meditation und Körperarbeit inspirieren zum Teilen, Gründen und Wandeln.
Neben dem Programmangebot, das allen Interessierten offensteht, ist der LÜCHTENHOF wie bisher der Ort, an dem das Bistum Hildesheim Aus-, Fort- und Weiterbildungen für die Mitarbeitenden und Engagierten der verschiedensten Berufe und Aufgaben in Caritas, Schule und Pastoral veranstaltet. Auch Tagungen und Übernachtungen für Gruppen und Einzelgäste aus Organisationen rund um Bildung, Kultur und Gesellschaft finden im LÜCHTENHOF weiterhin statt.
„Wir wollen den LÜCHTENHOF als ganzheitlichen Ort weiterentwickeln. Mit inspirierender Raumgestaltung, Unternehmenskultur, Kulinarik und relevantem Programm für alle unsere Gäste“, so Stephanie Brall. „Unsere Gesellschaft braucht in diesen Zeiten Menschen,“ fügt Dirk Brall hinzu, „die den Wandel zuversichtlich mitgestalten. Menschen, die suchen, gründen, lehren, leiten, entwickeln und verändern. Ihnen allen machen wir gemeinsam mit unserem geschätzten Team den Hof - den LÜCHTENHOF“.
„Der LÜCHTENHOF ist eine der Bildungseinrichtungen im Bistum Hildesheim, die sich neu aufstellen“, ergänzt Generalvikariatsrat Dr. Christian Hennecke. „Auch die anderen Einrichtungen entwickeln sich derzeit weiter. Wir sind in Bewegung, um die Zukunft unseres Bistums zu gestalten. Das Godehard-Jahr, das wir gerade begehen, will ja diese Zukunftsausrichtung auf den Weg bringen, ganz im Sinne unseres Mottos „Go!“.