Erst singen, dann stimmen
Sechs Gemeinden im Bistum Hildesheim testen neues Gesangbuch für Deutschland, Österreich und Südtirol
Hildesheim (bph) Sechs Gemeinden im Bistum Hildesheim beteiligen sich an der Erprobung des neuen „Gemeinsamen Gesang- und Gebetsbuches“ (GGB), das voraussichtlich im Jahre 2010 oder später erscheinen wird. Seit dem ersten Adventssonntag bis zu Pfingsten 2008 sammeln die Gemeinden Erfahrungen mit den neuen Gesängen und Gebeten, die dann in das neue Gesangbuch einfließen werden.
Seit 1975 wird das Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob“ in den katholischen Gottesdiensten verwendet. Inzwischen hat sich im kirchlichen Leben aber viel getan. Auf Anregung der „Internationalen Arbeitsgemeinschaft der liturgischen Kommissionen im deutschen Sprachgebiet" (IAG)“ haben die Bischofskonferenzen von Deutschland und Österreich sowie die Bischöfe in Südtirol daher beschlossen, ein neues „Gebet- und Gesangbuch (GGB)“ zu erarbeiten, das dann wiederum den Namen „Gotteslob“ tragen soll. Im Herbst 2001 hat die Deutsche Bischofskonferenz darauf hin eine Unterkommission „Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch“ (GGB) der Liturgiekommission errichtet. Unter dem Vorsitz von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann (Würzburg) gehören der Unterkommission Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg) und Bischof Dr. Joachim Wanke (Erfurt) an. Erzbischof Dr. Alois Kothgasser (Salzburg) und Bischof Dr. Egon Kapellari (Graz-Seckau) vertreten die Österreichische Bischofskonferenz.
Ähnlich wie sein Vorgänger soll das neue „Gotteslob“ einen allgemeinen Teil haben, der für alle Diözesen in Deutschland und Österreich gilt, sowie diözesane Eigenteile mit regionalen Liedern und Gebeten. Drei große Kapitel bilden den Stammteil: Geistliche Impulse für das tägliche Leben; Psalmen, Gesänge und Litaneien sowie Gottesdienstliche Feiern.
Teile des neu erarbeiteten GGB, unter anderem ein Hausgebet für Verstorbene, Neue Geistliche Lieder, Tagzeitenliturgien sowie mehrstimmige und mehrsprachige Liedsätze, sind nun in eine so genannte „Probepublikation“ eingeflossen, die in 188 Pfarrgemeinden der 37 beteiligten Bistümer in Deutschland, Österreich und Südtirol erprobt wird. Befragt werden jeweils bestimmte Gruppen der Pfarrgemeinde: Zum einen soll die Gottesdienstgemeinde die Akzeptanz neuer Gebete, Lieder und Andachten bewerten. Die zweite Gruppe bilden einige Familien, die in der eigenen Wohnung das Hausgebet im Advent sowie die Feier am Heiligen Abend erproben. Auch Layout und Register werden auf ihre Funktionalität geprüft. Als drittes kommen etwa 20 aktive Gemeindemitglieder ins Spiel, die sich bei der Befragung auf katechetische Inhalte wie Bibelschule und Gebete konzentrieren. Die vierte Gruppe setzt sich aus haupt- und nebenamtlichen pastoralen Mitarbeitern zusammen, die sich vor allem mit den gottesdienstlichen Feiern auseinandersetzen. Schließlich werden auch die Kirchenmusiker befragt: Sie sollen unter anderem die Gemeindetauglichkeit der Lieder und Gesänge sowie die neu geschaffenen Orgelsätze im Orgelbuch beurteilen. Die Ergebnisse werden in eine Internetdatenbank eingetragen und zentral ausgewertet.