Ergebnisoffen prüfen!
Hildesheimer Generalvikar Dr. Werner Schreer besuchte Erkundungsbergwerk Gorleben
Hildesheim/Gorleben (bph) Der Generalvikar des Bistums Hildesheim, Dr. Werner Schreer, geht davon aus, dass sich die Bundesregierung noch nicht auf Gorleben als Endlager für atomaren Müll festlegt. Die Frage, ob sich der Salzstock in Gorleben als Endlager eignet, muss mit größtmöglicher Sorgfalt geklärt werden, betonte der Generalvikar am Dienstag, 8. Juni, bei einem Informationsbesuch im Erkundungsbergwerk Gorleben, wo er mit Mitarbeitern des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) sprach.
Außerdem müsse bei der weiteren Erkundung des Salzstocks die Bevölkerung angemessen mit einbezogen werden, forderte Dr. Werner Schreer, der als Verwaltungschef nach dem Bischof einer der ranghöchsten Repräsentanten des Bistums Hildesheim ist. „Als Christen haben wir den Auftrag, uns um die Bewahrung der Schöpfung zu bemühen“, sagte der Generalvikar im Gespräch mit Tobias Schmidt, dem Leiter der „Infostelle Gorleben“ des BfS und dem Geologen Ralf Schmitt vom Erkundungsbergwerk. Man müsse daher die Bedenken und Ängste der Menschen im Wendland ernst nehmen, aber auch die möglichen Umweltbelastungen künftiger Generationen im Blick haben.
Zugleich begrüße Schreer, dass Bundesumweltminister Norbert Röttgen nach der Aufhebung des Moratoriums zur Erkundung des Salzstocks in Gorleben die Anwohner in die weiteren Entscheidungsprozesse mit einbeziehen möchte. Er hoffe, dass verloren gegangenes Vertrauen wiederhergestellt werden könne. Daher sollten alle Beteiligten aufeinander zugehen und sich um sachliche Gespräche bemühen.
Mit einer insgesamt siebenköpfigen Delegation fuhr der Generalvikar in das Erkundungsbergwerk Gorleben ein, um sich persönlich ein Bild von dem Salzstock zu machen, der nun wieder auf seine Eignung als Endlager für atomaren Müll getestet wird. Begleitet wurde Dr. Werner Schreer von Ansgar Holzknecht, dem Umweltbeauftragten des Bistums, Elisabeth Eicke, der Vorsitzenden des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Hildesheim – dem höchsten Gremium der Laienkatholiken im Bistum – und Dr. Christian Heimann, dem Umweltexperten des Diözesanrats. Außerdem fuhren Jürgen Selke-Witzel vom Bistum und Volker Drell vom Forschungsinstitut für Philosophie Hannover (FIPH) mit unter Tage.
Generalvikar Dr. Werner Schreer hat das FIPH – eine Einrichtung des Bistums Hildesheim – gebeten, ein Positionspapier zu Fragen der Kernenergie und der Endlagerung atomarer Abfälle auszuarbeiten. Dieses Papier wird vermutlich in naher Zukunft veröffentlicht.
Pressemitteilung des FIPH zum Papier "Kirche - Kernenergie - Klimawandel"