Entscheider-Gremien der VGH-Stiftung zu Gast in Hildesheim
Kuratorium und Vorstand der VGH-Stiftung beschließen über 311.000 Euro
Einmal jährlich treffen sich Kuratorium und Vorstand der VGH-Stiftung an einem Ort, an dem Dank ihrer Förderung Projekte erfolgreich realisiert werden konnten - heute im Dommuseum Hildesheim.
er diesjährige Tagungsort und das mit über 100.000 Euro geförderte Projekt, ein Gobelin vom Anfang des 18. Jahrhundert, haben einen ganz besonderen Bezug zu den Teilnehmern der Sitzung.
Friedrich v. Lenthe, Vorstandsvorsitzender der VGH-Stiftung, erläuterte: „Die VGH-Stiftung wurde im Jahr 2000 zum 250. Geburtstag der Landschaftlichen Brandkasse errichtet. Deren Träger sind bis heute die sechs historischen hannoverschen Landschaften, dem Gemeinwohl verpflichtete Körperschaften des öffentlichen Rechts, die ihre Landtage in dem heute zum Museum gehörenden, ehemaligen Rittersaal eröffneten. Zur prachtvollen Ausstattung dieses Rittersaal gehörten acht Wandteppiche (Gobelins), auf denen die mythologische Artemisiageschichte nach Entwürfen von Antoine Caron dargestellt ist. Sechs davon haben den Krieg überlebt, wenngleich mit großen Schäden. Und den Teppich mit dem Motiv ‚Erziehung des Thronfolgers‘ konnten wir mit unserer Stiftung restaurieren helfen. Er ist heute ein wichtiger Teil der neuen Ausstellung. Darauf sind wir sehr stolz.“
Die erste bekannte Fassung der Teppichfolge entstand 1562 für Katharina von Medici. Hergestellt wurden die Teppiche von der Pariser Manufaktur de la Planche. Die Hildesheimer Teppiche wurden im 18. Jh., wohl aus zweiter Hand, erworben, weil man das Hauptmotiv „die Erziehung des heranwachsenden Thronfolgers“ seinerzeit mit Kaiser Ludwig dem Frommen und der Bistumsgründung in Verbindung brachte. Sie sind Spitzenwerke europäischer Repräsentationskunst des Barock und legen Zeugnis ab von der Bedeutung des Bistums Hildesheim, wie Museumsleiterin Dr. Claudia Höhl bei der Führung betonte.
Die Gremien der VGH-Stiftung trafen sich auf Einladung von Frank Weinreich, Regionaldirektor der VGH-Regionaldirektion Hannover/Hildesheim, der sich freute, dass sein Geschäftsgebiet immer wieder im Fokus der Stiftungsaktivitäten steht: „Immerhin 223 Projekte mit einer Gesamtfördersumme von rund 2 Mio. Euro konnten bei uns bislang mit Hilfe der VGH-Stiftung verwirklicht werden. Neben dem Gobelin im Dommuseum zum Beispiel die Restaurierungen des Gartens in Henneckenrode oder des Schlossparks Wrisbergholzen, aber auch die Förderung einer Stiftungsprofessur an der Universität Hildesheim, die sich der Kunstvermittlung widmet.“
Auf der Sitzung wurden für Niedersachsen und Bremen 19 neue Anträge mit einem Gesamtvolumen von 311.000 Euro beschlossen.