Entdeckerlust im Gepäck
Glaube bewegt – zwei Abiturientinnen aus dem Bistum Hildesheim absolvieren mit dem Bonifatiuswerk ein Praktikum in Nordeuropa und dem Baltikum.
Auf zu neuen Abenteuern heißt es für 22 junge Menschen aus 13 deutschen Bistümern. In den nächsten Wochen geht es für sie mit dem „Praktikum im Norden“ des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken nach Schweden, Dänemark, Norwegen, Lettland, Estland oder Island. Dort lernen sie für einige Monate die katholische Diaspora-Kirche kennen und werden in einer kirchlichen Einrichtung mitarbeiten.
Bevor die Reise nach Nordeuropa und ins Baltikum startet, sind die Praktikanten zu einem Vorbereitungsseminar in Paderborn zusammengekommen. Von der Verantwortlichen des Praktikantenprogramms, Laura Maring und der Projektkoordinatorin, Ricarda Clasen, haben sie wichtige Tipps und Hinweise für ihren Auslandsaufenthalt in diesen immer noch herausfordernden Zeiten der Pandemie erhalten. Eine enge Betreuung durch das Bonifatiuswerk und die jeweiligen Mentoren vor Ort sei in dieser Zeit entscheidend.
Aus dem Bistum Hildesheim zieht es Emily Walsh und Sophia Moews nach Schweden und Estland. Emily Walsh wird in den nächsten Monaten im St. Birgittenkloster im schwedischen Vadstena tätig sein. An das Kloster ist ein Gästehaus mit rund 20 Betten angegliedert, in dem Gäste aus aller Welt übernachten. Zu ihren Aufgaben werden die Betreuung der Gäste und die Unterstützung der Schwestern bei ihrer täglichen Arbeit gehören. „Ich bin in unserer Gemeinde aufgewachsen und habe das familiäre Umfeld und die vielfältigen kirchlichen Aktivitäten sehr genossen. Allerdings habe ich außerhalb meiner Taufgemeinde nicht viele Erfahrungen machen können. Daher freue ich mich, durch das ‚Praktikum im Norden‘ neue Menschen und andere Formen des Gemeindelebens kennenzulernen. Auch die Arbeit mit Menschen und die Möglichkeit zum sozialen Engagement scheinen mir für die unmittelbare Zeit nach dem Abitur genau das Richtige zu sein, um ein bisschen was von dem, was mir die Kirche gegeben hat, zurückzugeben“, erklärt die Abiturientin ihre Motivation für das Praktikantenprogramm.
Für Sophia Moews geht es am 19. August nach Tartu, in die zweitgrößte Stadt Estlands. Dort wird sie die katholische Schule unterstützen, zu der neben einem Kindergarten, einer Grundschule und einer Gesamtschule auch ein Kulturhaus für diverse AGs und Sprachkurse gehören. Die 19-Jährige hilft unter anderem bei der Tagesgestaltung im Kindergarten oder als Assistenzlehrer im Deutsch- und Englischunterricht. „Durch das Praktikum kann ich eine andere Kultur kennenlernen, neue Bekanntschaften knüpfen und neue Eindrücke für meinen Lebensweg nach dem Abitur sammeln“, sagt die Abiturientin, die zukünftig ihre Erfahrungen an Jugendliche weitergeben möchte.
„Einfach aufbrechen und das Abenteuer wagen. Die jungen Menschen, die sich für unser ‚Praktikum im Norden‘ entscheiden, reisen mit vielen Erwartungen im Gepäck in ihre Einsatzstellen. Die Zeit in Nordeuropa und dem Baltikum bietet ihnen vielfältige Einblicke in die Diaspora-Kirchen, aber auch in die verschiedensten Kulturen vor Ort. Neue Begegnungen und Perspektiven lassen nicht selten Brücken für die Zukunft bauen. Immer wieder merken wir, wie sich ein nachhaltiges Netzwerk bildet, nicht nur unter den ehemaligen Praktikanten, sondern auch zu ihren jeweiligen Einsatzorten: Glaube bewegt einfach und stiftet Gemeinschaft“, sagt der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen, über das Programm.
Das "Praktikum im Norden"
Das "Praktikum im Norden" ermöglicht jährlich rund 20 jungen Menschen einen Aufenthalt in Nordeuropa und dem Baltikum, um ihnen unmittelbare Einblicke in das kirchliche Leben in der Diaspora zu bieten. Es ist ein Kooperationsprogramm zwischen dem Bonifatiuswerk und dem Newman Institut im schwedischen Uppsala. Finanzielle Unterstützung erhält es vom Erzbistum Paderborn.