Engel im Museum
Das Dom-Museum Hildesheim zeigt Farbholzschnitte von Alfred Pohl
Hildesheim (bph) 28 Engel wollen das Hildesheimer Dom-Museum besuchen und dort 16 Wochen lang bleiben. Vom 21. April bis 9. August 2009 zeigt das Museum unter dem Titel „Engel im Museum“ Farbholzschnitte des Göttinger Künstlers Alfred Pohl. Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 19. April, um 16 Uhr in der Antoniuskirche mit einer Ansprache von Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger.
Sie gelten als Vermittler zwischen Gott und den Menschen und haben durch die Jahrhunderte die Phantasie beflügelt. Ob als Schutzengel mit einem gütigen Lächeln oder als Racheengel mit feurigem Schwert – der Faszination dieser biblischen Wesen konnten sich auch viele Künstler nicht entziehen.
Alfred Pohl hat ihnen sogar einen bedeutenden Teil seines Werkes gewidmet. Seine Engel sind in Holz geschnitten. Als „Herr der Hölzer“, wie Pohl gelegentlich bezeichnet wurde, hat sich der Göttinger Künstler vor allem dem „verlorenen Farbholzschnitt“ verschrieben. Bei dieser Technik werden nach und nach verschiedene Ebenen eines Bildes aus dem Holz geschnitzt, mit Farbe versehen und dann gedruckt. Allmählich verschwindet somit die hölzerne Druckplatte unter den Hobeln und Hohleisen des Künstlers – die Drucke sind daher einmalig und nicht wiederholbar.
Mit dieser selten angewendeten Technik sind Alfred Pohl beeindruckende Engel-Drucke in oft ungewöhnlichen Formaten gelungen. Nicht selten hat der Göttinger auch persönliche Erlebnisse in seine Holzschnitte mit eingebaut, so etwa beim „Seesener Engel“, der nach einem Klinikaufenthalt am Rande des Harzes entstand. Das Dom-Museum ergänzt die 28 ausgestellten Holzschnitte von Alfred Pohl mit Werken aus den eigenen Beständen sowie jenen der Dombibliothek, die sich mit dem gleichen Thema beschäftigen. Damit zeigt die Ausstellung, in welch großer Tradition Pohls Holzschnitte stehen.
Alfred Pohl wurde 1928 in Essen geboren. Von 1947 bis 1948 studierte er an der Werkkunstschule Trier, anschließend von 1954 bis 1957 an der Pädagogischen Hochschule Lüneburg und von 1960 bis 1961 an der Werkkunstschule Hannover. 1965 arbeitete er im Atelier von Johnny Friedländer in Paris. Von 1963 bis 1967 war Pohl Assistent für Kunsterziehung an der Pädagogischen Hochschule Göttingen und von 1967 bis 1970 Lehrer am Colegio Alexander von Humbold in Lima, Peru. Seit 1974 lebt der Künstler in Göttingen. Bekannt wurde Alfred Pohl in erster Linie als Schöpfer schwarz-weißer und vor allem farbiger Holzschnitte. Zahlreiche Bücher sind mit seinen Holzschnitten illustriert. Daneben entstanden unter seinen Händen auch Farbradierungen und Aquarell-Serien.
Information:
"Engel im Museum: Alfred Pohl – Farbholzschnitte",
Eine Ausstellung im Dom-Museum in Zusammenarbeit mit der Dombibliothek;
21. April bis 9. August 2009,
Eröffnung am 19. April um 16 Uhr in der Hildesheimer Antoniuskirche;
Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr;
Museumspädagogische Angebote und Sonderführungen;
Eintritt: 6 Euro (4 Euro);
Internet: www.dommuseum-hildesheim.de
Ein Filmclip zur Ausstellung im Internet