Energie und Kosten sparen
Die Klimaschutzinitiative des Bistums Hildesheim ist auf gutem Wege
Hildesheim (bph) Die Klimaschutzinitiative des Bistums Hildesheim zeigt erste Ergebnisse. Nachdem externe Energieberater mit finanzieller Hilfe des „Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit“ (BMU) im vergangenen Jahr 100 Gebäude des Bistums in Bezug auf ihren Energieverbrauch unter die Lupe genommen haben, zeichnet sich dort ein Einsparpotential von mindestens zehn Prozent ab.
Energie aus Kohle und Atom schadet der Umwelt, außerdem werden Strom, Öl und Gas immer teurer. Zwei gute Gründe für Pfarrgemeinden, Energie zu sparen. Um sie dabei zu unterstützen, hat das Bistum Ende 2010 eine Klimaschutzinitiative gestartet und im vergangenen Jahr 13 Energieberater zu 100 Kirchen, Pfarr- und Gemeindehäusern geschickt. Nachdem die Experten bei allen Gebäuden jeweils eine Grob- und bei ausgewählten Gebäuden eine Feinanalyse erstellt haben, stehen nun die ersten Ergebnisse fest: Alleine durch sinnvolles und bewusstes Verhalten könnten bei den untersuchten Gebäuden pro Jahr sechs Prozent der Energie eingespart werden. Dazu müssten die Gemeindemitglieder nicht viel mehr tun als zum Beispiel die Raumtemperatur zu senken, richtig zu lüften, die Heizkörper freihalten und Lichtschalter zu überprüfen.
Sind die Pfarrgemeinden bereit, einige Euro zu investieren, lässt sich der Energieverbrauch um weitere fünf Prozent senken. Sinnvoll ist unter anderem, die Fenster abzudichten, Glühlampen zu tauschen und Bewegungsmelder einzubauen. Berechnungen haben gezeigt, dass sich die Kosten dafür nach drei Jahren amortisiert haben.
Richtig viel bringen Maßnahmen, die etwas teurer sind, ein neues Dach etwa, Gebäudedämmung oder eine sparsamere Heizung. Durchschnittlich elf Jahre dauert es dann, bis die Einsparungen die Kosten übersteigen.
Seit September 2011 werden in einer zweiten Gruppe jeweils ein Jahr lang weitere 100 Gebäude des Bistums begutachtet, eine dritte, vierte und fünfte Gebäudegruppe folgen zu Beginn des Jahres 2012, am 1. März und 1. Juni. In allen Fällen trägt das BMU die Hälfte der Kosten für die Energieberater. 250 Euro pro Gebäude steuern die Pfarrgemeinden bei und den Rest, insgesamt 500.000 Euro, übernimmt das Bistum. 500 seiner insgesamt rund 1.700 Kirchen, Pfarr- und Gemeindehäuser und Kindergärten stellt das Bistum also bis zum Sommer 2013 energietechnisch auf den Prüfstand. Sicher wäre es sinnvoll, alle zu begutachten, doch dafür reichen die Gelder des Bundesministeriums nicht. Immerhin wird das Bistum für alle seine Gebäude bis 2016 ein Energiemanagementsystem aufbauen, das unter anderem die Verbrauchsdaten enthält und so einen Vergleich über mehrere Jahre erlaubt. Dabei baut das Bistum auf die Hilfe von ehrenamtlichen Umweltbeauftragten in den einzelnen Pfarrgemeinden, die Verbrauchsdaten an das Generalvikariat melden. 90 Umweltengagierte aus 70 Pfarrgemeinden stehen schon zur Verfügung. In den nächsten Jahren sollen es noch mehr werden.
Die 176 Pfarrgemeinden des Bistums Hildesheim haben im Schnitt vier bis sechs Gebäude, hinzu kommen jene der Bistumsverwaltung und der karitativen Einrichtungen. Alle Gebäude zusammen verfügen über etwa 800.000 Quadratmeter Grundfläche. Die Energiekosten belaufen sich nach Schätzungen auf bis zu 15 Millionen Euro im Jahr, von denen sich mit geringen Kosten bis zu 1,5 Millionen Euro einsparen ließen.
Die Bernward Mediengesellschaft des Bistums hat einen Videoclip über die Klimaschutzinitiative gedreht, in dem unter anderem ein Energieberater bei der Arbeit zu sehen ist. Der Videoclip ist abrufbar auf der Homepage des Bistums.