Endlich angekommen
Bischof Norbert Trelle bei der diesjährigen großen Wallfahrt in Germershausen
Germershausen (bph) Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle ist begeistert vom Eichsfeld. „Erst jetzt, da ich hier war, fühle ich mich angekommen in meinem Bistum“ sagte er am Sonntagmorgen vor mehr als 5.000 Menschen bei der großen Wallfahrt in Germershausen zum Gnadenbild „Maria in der Wiese“.
Am Morgen schon war der Bischof bei strahlendem Sonnenschein von Obernfeld aus zu Fuß mit einer Gruppe von Pilgern nach Germershausen gewandert. „Da geht einem das Herz auf“, lobte er die Schönheit der Landschaft. Den Gedanken des Wanderns nahm er auch in seiner Predigt auf. Gott schickt den Menschen auf den Weg, so der Bischof. Trelle bezog dies auch auf die Zukunft des Bistums Hildesheim und die aktuell anstehenden Gemeindefusionen. Gott habe nicht versprochen, dass es ein leichter Weg sein würde. „Uns ist kein Triumph verheißen“, so Trelle. Doch Gott habe versprochen, den Weg der Kirche und der Menschen mitzugehen.
Widersprüche und Widerstände gegen die Kirche sind nach Trelles Überzeugung kein Grund zur Sorge. Zu viel Einverständnis mit der Welt könne falsch sein und auch das Gegenteil sei richtig: Wenn der Kirche Widerstand entgegen schlägt, dann sei das oft ein Zeichen dafür, dass sie auf dem richtigen Weg ist.
Die große Germershäuser Wallfahrt gilt dem Gnadenbild „Maria in der Wiese“, einer sitzenden Madonna aus Holz. Entstanden ist die Figur vermutlich Mitte des 15. Jahrhunderts. Die erste Wallfahrt ist bezeugt für das Jahr 1678. Die „große“ Wallfahrt findet jedes Jahr am ersten Sonntag im Juli statt. Betreut wird die Germershäuser Marienwallfahrt von den Augustinern, die seit 1864 in Germershausen vertreten sind.