Eingeständnis von Missbrauch
Katholischer Pfarrer in Wolfsburg wird nach sexuellem Missbrauch sofort beurlaubt
Hildesheim/Wolfsburg (bph) Das Bistum Hildesheim hat einen Pfarrer aus Wolfsburg mit sofortiger Wirkung von seinem Dienst suspendiert. Er hatte gestanden, vor mehr als dreißig Jahren einen damals minderjährigen Jugendlichen sexuell missbraucht zu haben.
Das Opfer hatte aus Scham bisher geschwiegen. Erst jetzt – nach dem Aufruf des Bischofs an die Gemeinden, auch zurück liegende Fälle zu melden – hatte es den Mut, sich an den Bischöflichen Beauftragten für sexuellen Missbrauch zu wenden und die Vorfälle anzuzeigen. „Die Diözese Hildesheim ist entsetzt und tief betroffen über den sexuellen Missbrauch und bringt ihr Mitgefühl mit dem Opfer zum Ausdruck“, äußerte sich der zuständige Domkapitular Heinz-Günter Bongartz auch im Namen von Bischof Norbert Trelle. Dem Opfer wurden therapeutische Hilfe und beratende Unterstützung zugesagt.
Pfarrer E., der einer Ordensgemeinschaft angehört, hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe eingestanden und bereut seine Tat zutiefst. Während seiner 31-jährigen Amtszeit als Pfarrer in Wolfsburg habe er sich keiner anderen Vergehen schuldig gemacht.
Der Pfarrer wurde gemäß den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz mit sofortiger Wirkung von seinen Ämtern suspendiert. Bischof Trelle und der Obere des Ordens, dem Pfarrer E. angehört, werden nach der vorgeschriebenen kirchenrechtlichen Untersuchung entscheiden, welche kirchlichen Strafen das Vergehen des Pfarrers nach sich zieht.
Die von Pfarrer E. bisher geleiteten Pfarrgemeinden werden in den Gottesdiensten am Samstag und Sonntag von Domkapitular Bongartz informiert. Bis auf weiteres übernimmt der Wolfsburger Dechant Prälat Heinrich Günther die Vakanzvertretung in den Pfarrgemeinden St. Heinrich und St. Joseph.