"Einen guten Schritt weiter“
Diözesankirchensteuerrat im Bistum Hildesheim genehmigte Jahresabschluss 2007
Hildesheim (bph) 137,5 Millionen Euro betrug der Haushalt des Bistums Hildesheim im Haushaltsjahr 2007, gegenüber 131,2 Millionen Euro in 2006. Dabei hat das Bistum einen Überschuss erzielt und konnte verschiedene finanzielle Risiken besser absichern. Einstimmig genehmigte daher der Diözesankirchensteuerrat am Samstag bei seiner Tagung im Bischöflichen Generalvikariat den Jahresabschluss 2007.
Dass die deutsche Wirtschaft sich im vergangenen Jahr gut entwickelt hat, bekam auch das Bistum Hildesheim zu spüren: Die Kirchensteuereinnahmen stiegen um rund 6,5 Millionen Euro auf 115,9 Millionen Euro (109,4 Millionen Euro im Vorjahr). Dies sind rund 5,9 Prozent mehr als 2006. Damit konnte im Haushaltsjahr ein Überschuss von 4,2 Millionen Euro erwirtschaftet werden, nachdem dem Bistum 2005 noch 5,5 Mio. Euro zu einem ausgeglichenen Haushalt gefehlt hatten. Die allgemeine Rücklage des Bistums stieg von 15,4 Millionen Euro in 2006 auf 19,7 Millionen Euro im abgelaufenen Haushaltsjahr.
In der Konsolidierung seiner Finanzen sei das Bistum 2007 „einen guten Schritt weiter“ gekommen, sagte Finanzdirektor Helmut Müller bei seiner Präsentation der Zahlen für das abgelaufene Haushaltsjahr. Die allgemeinen Rücklagen des Bistums betragen jetzt wieder 73 Prozent des Sollwertes von rund 27 Millionen Euro, wie er von der Haushalts- und Kassenordnung des Bistums vorgesehen ist (57,2 Prozent in 2006). Auch für die Domsanierung konnte das Bistum im vergangenen Jahr drei Millionen Euro mehr zurück legen, als geplant. Wichtiger Effekt des finanziellen Zwischenhochs: Das Bistum Hildesheim wird voraussichtlich ohne Kündigungen auskommen.
Dennoch sieht Müller keinen Grund zur Entwarnung. Die finanziellen Risiken des Bistum seien zwar besser abgesichert als zuvor, aber dennoch „im Vergleich zu den meisten westdeutschen Bistümern sehr hoch“. Dazu zählt der Finanzdirektor unter anderem die Rückstellungen für die Priesterversorgung, die eigentlich 97,2 Millionen Euro betragen sollten. Tatsächlich hat die Diözese für die Altersversorgung ihrer Priester bislang aber nur 39,2 Millionen Euro zurück gelegt. Dies entspricht einem Deckungsgrad von 40,3 Prozent (Vorjahr: 40,1 Prozent). Außerdem wird die Kirchensteuer langfristig sinken, machte Müller klar. Zum einen wird es in Zukunft nämlich immer weniger Katholiken geben, zum anderen könnte eine erneute Steuerreform dem Bistum finanzielle Einbußen bescheren.
Die Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2007 wurde vom Diözesankirchensteuerrat einstimmig angenommen. Außerdem gab das Gremium Bischof Norbert Trelle die Empfehlung, Generalvikar Dr. Werner Schreer zu entlasten, der als Ökonom des Bistums die Jahresrechnung verantwortet.
Der Diözesankirchensteuerrat im Bistum Hildesheim hat die Aufgabe, den Haushalt der Diözese zu beschließen und dem Bischof die Genehmigung der Jahresrechnung zu empfehlen. Er setzt sich unter anderem zusammen aus dem Generalvikar des Bistums als Vorsitzendem, Sachverständigen, die vom Bischof berufen werden, und gewählten Mitgliedern aus den Reihen der Priester und der Laien des Bistums. Der Kirchensteuerrat tagt mindestens zwei Mal jährlich. Seine Amtszeit beträgt sechs Jahre.