Eine spannende Zukunft
Bischof Homeyer sieht das Bistum Hildesheim vor großen Herausforderungen
Hildesheim (bph) Als größte Herausforderung seit Kriegsende hat der Hildesheimer Bischof Dr. Josef Homeyer die aktuelle Situation des Bistums Hildesheim bezeichnet. In seiner Ansprache beim Jahresempfang im Bischöflichen Generalvikariat am Feiertag "Heilige Drei Könige" machte er deutlich, dass die Kirche von Hildesheim künftig mit "weniger Personal, weniger Geld und weniger Institution" auskommen müsse.
Das Strukturpapier "Eckpunkte 2020", mit dem das Bistum den wirtschaftlichen Herausforderungen begegnen will, habe zwar mancherorts Skepsis, Enttäuschung und Unverständnis hervorgerufen, so der Bischof beim Jahresempfang gegenüber seinen Mitarbeitern. Was ihn aber immer wieder getröstet habe sei die große Loyalität der kirchlichen Angestellten und deren Bereitschaft, die Entscheidungen mitzutragen. Dafür bedankte sich das Oberhaupt des Bistums bei den zahlreich erschienenen Mitarbeitern aus der ganzen Diözese sehr herzlich.
Die "Eckpunkte 2020" sollten nach Homeyers Worten mehr sein als eine Haushaltskürzung angesichts sinkender Kirchensteuereinnahmen. Ihm sei es darum gegangen, eine Struktur zu entwerfen, die sich den aktuellen Problemen stellt, getragen von einer theologischen Grundorientierung, die den Menschen eine Heimat in der Kirche gibt. Das könne auch eine große Chance sein, so der Bischof weiter. Die Zukunft des Bistums werde "urkatholisch und missionarisch" sein, so Homeyer wörtlich. Mit Blick auf sein vermutliches Ausscheiden als Bischof im August 2004 fügte er hinzu: "Jetzt, wo es richtig spannend wird, an den Ruhestand zu denken, das kann einen schon wehmütig machen".
Hintergrund der "Eckpunkte 2020" ist unter anderem, dass die Kirchensteuern aufgrund wirtschaftlicher Stagnation, Veränderungen des Steuersystems und der Überalterung der Gesellschaft in den kommenden Jahren stark sinken werden. Das Strukturpapier sieht unter anderem vor, Personal zu reduzieren und Pfarrgemeinden zusammen zu legen.